Ita­lien

Die alten Grie­chen nann­ten Ita­lien ‚Oinotria’, Wein­land, und die­ser Name passt noch heute, denn es gibt kaum einen Win­kel in Ita­lien, in dem kein Wein wächst. Die Jah­res­pro­duk­tion ist heute die größte der Welt.

Von den geo­gra­phi­schen Vor­aus­set­zun­gen her kann Ita­lien ein­fach nicht anders, als guten Wein in gro­ßer Viel­falt her­vor­zu­brin­gen.  Der Boden ist an vie­len Stel­len vul­ka­ni­schen Ursprungs, Kalk- oder Tuff­ge­stein sowie kies­hal­ti­ger Lehm sind reich­lich vor­han­den. Das ist wahr­haft Oinotria.

Den Kon­su­men­ten ver­wirrt Ita­lien mit einer unge­heu­ren Kon­fu­sion von Namen. So man­ches Eti­kett trägt nicht nur die offi­zi­elle DOC-Bezeich­nung, den Namen der Trau­ben­sorte, des Erzeu­gers und sei­nes Guts, son­dern auch irgend­wel­che ande­ren Namen, die oft genug nichts als reine Phan­ta­sie sind.

Noch immer bevor­zugt die ita­lie­ni­sche Geschmacks­rich­tung voll­kom­men tro­ckene Weiß­weine ohne jede Fruch­tig­keit. Ita­li­ens Rot­weine rei­chen heute von sei­dig und fra­gil bis pur­pur­rot und wuch­tig in allen Sti­len und Geschmacks­rich­tun­gen von zutiefst boden­stän­di­ger bis zu höchst inter­na­tio­na­ler Art. Vor allem muss man die Qua­li­tä­ten aller ita­lie­ni­schen Weine vor dem Hin­ter­grund der unglaub­lich viel­fäl­ti­gen sinn­li­chen Tafel­freu­den sehen. Der wahre Geist Ita­li­ens drückt sich im Feste fei­ern aus, und aus dem gro­ßen Fest, das Ita­lien heißt, ist der Wein nicht wegzudenken.“

Hugh John­son, Der Neue Weinatlas