Frän­ki­sches Wein­land. Die schöns­ten Orte und ihr Wein

Frän­ki­sches Wein­land. Das sind schöne, roman­ti­sche, oft mit­tel­al­ter­li­che Dör­fer und Städte.

Als Gast wer­den Sie eine Wein­re­gion wie das Frän­ki­sche Wein­land nie wegen des Weins allein berei­sen. Es ist immer die Gesamt­heit von Land­schaft, Natur, Genuss und Kul­tur, die den Gast anzieht. Und Kul­tur ver­ste­hen wir hier nicht nur im Sinne der Aus­drucks­for­men der Kunst. Kul­tur ist der gesamte Lebens­stil der Men­schen, der einer Region ihren Cha­rak­ter ver­leiht. So bie­tet Fran­ken vie­les, was eine Region sym­pa­thisch und attrak­tiv macht.

Wir beschrei­ben hier ein paar Orte im frän­ki­schen Wein­land, die zu besu­chen sich in beson­de­rer Weise lohnt. Dabei kon­zen­trie­ren wir uns auf die drei Regio­nen Würz­burg, Schwan­berg und Main­schleife. Orte, die wir nicht erwähnt haben, mögen es uns nach­se­hen. Schließ­lich ist jede Betrach­tung sub­jek­tiv, und der Rah­men die­ses Bei­trags ist begrenzt. Im Vor­der­grund ste­hen für uns die Qua­li­tät der Weine, die Beson­der­heit des „Ter­roir“ und die Schön­heit der zum gro­ßen Teil mit­tel­al­ter­lich gepräg­ten Orte.

 

Würz­burg und Umgebung

 

Würz­burg – Welt­erbe und Bau­kunst eines Jahrtausends

Das ein­drucks­vollste Gebäude der Wein-Groß­stadt Würz­burg ist ohne Zwei­fel die ehe­ma­lige fürst­bi­schöf­li­che Resi­denz. Die UNESCO nahm das Schloss 1981 in die Welt­kul­tur­erbe-Liste auf und wür­digte es als „das ein­heit­lichste und außer­ge­wöhn­lichste aller Barock­schlös­ser, ein­zig­ar­tig durch die Ori­gi­na­li­tät, ihr ehr­gei­zi­ges Bau­pro­gramm und die inter­na­tio­nale Zusam­men­set­zung des Bau­bü­ros, eine Syn­these des euro­päi­schen Barock“. Beson­ders berühmt ist das von dem Vene­zia­ner Gio­vanni Bat­tista Tie­polo geschaf­fene Decken­fresco im Trep­pen­haus, eines der größ­ten und schöns­ten der Welt.

Die zahl­rei­chen ande­ren Sehens­wür­dig­kei­ten von Würz­burg zu beschrei­ben würde hier zu weit füh­ren. Die­ser Bei­trag soll kein Mini-Rei­se­füh­rer sein. Daher nur ein paar Stich­worte zu Orten, die Sie sehen sollten.

Aus der Alt­stadt kom­mend führt der Weg über die Alte Main­brü­cke auf die rechte Seite des Mains. Bis 1886 war die älteste Brü­cke Würz­burgs der ein­zige Über­gang über den Main. Sta­tuen von Hei­li­gen und Herr­schern zie­ren das Bau­werk. Auf einer Berg­zunge auf der lin­ken Main­seite thront die Fes­tung Mari­en­berg über Würz­burg, gesäumt von Gär­ten und her­vor­ra­gen­den Wein­ber­gen. Heute beher­bergt die Fes­tung Mari­en­berg zwei Museen, das Main­frän­ki­sche Museum mit der welt­weit größ­ten Rie­men­schnei­der-Samm­lung und das Fürstenbaumuseum.

Den Kir­chen von Würz­burg müsste man einen eige­nen Bei­trag wid­men. Von wei­tem zu sehen ist der Dom St. Kilian mit sei­nen bei­den hohen Tür­men. Es ist die viert­größte roma­ni­sche Kir­che und ein her­aus­ra­gen­des Werk deut­scher Bau­kunst aus dem 11. Und 12. Jahr­hun­dert. In direk­ter Nach­bar­schaft erhebt sich die Neu­müns­ter­kir­che, eine baro­cke Basi­lika.  Das Bild des Markt­plat­zes wird beherrscht von der goti­schen Mari­en­ka­pelle. Hier wurde u.a. der große Bau­meis­ter Bal­tha­sar Neu­mann bestattet.

His­to­ri­sche Erleb­nis­füh­run­gen bie­tet der Würz­bur­ger Nacht­wäch­ter an. Im his­to­ri­schen Gewand mit Hel­le­barde und Laterne führt er in die roman­ti­schen Win­kel der Stadt. Dabei erzählt er in frän­ki­scher Mund­art amü­sante Anek­do­ten und Geschich­ten aus der Würz­bur­ger Vergangenheit.

 

Würz­burg, die Musik und der Wein

Ob im präch­ti­gen Kai­ser­saal, im klas­si­zis­ti­schen Fürs­ten­saal oder im roman­tisch beleuch­te­ten Hof­gar­ten: beim Mozart­fest in der Resi­denz ver­bin­den sich baro­cke Bau­kunst und Musik zu einer sel­te­nen Har­mo­nie. Einige ein­drucks­volle Räume wer­den beim Mozart­fest im Juni 2017 zur stim­mungs­vol­len Kulisse. Frän­ki­sches Wein­land ist auch ein Land der Barockmusik.

Wer statt Mozart mehr auf andere Musik steht, kommt in Würz­burg auch auf seine Kos­ten. In den Wein­kel­lern und Wein­gü­tern gibt es den gan­zen Som­mer über ein recht­hal­ti­ges Pro­gramm mit Wein, Kuli­na­rik und Musik. So fin­det z.B. im Hof­gar­ten der Resi­denz das Hof­gar­ten Wein­fest vom 14. Juli bis 23. Juli 2017 statt. Die Wein­pa­rade am Markt­platz bie­tet vom 23. August bis 03. Sep­tem­ber 2017 ein brei­tes Ange­bot aus Kel­ler und Küche.

Der Wein­bau in Würz­burg domi­niert nicht gerade von der Menge her den frän­ki­schen Wein­bau, aber die Qua­li­tä­ten, die erzeugt wer­den, haben zum Teil Welt­klasse (siehe hierzu auch Eichelm­ann und andere Wein­füh­rer). Beson­ders bekannt für her­aus­ra­gende Weine sind die stei­len Hänge am Würz­bur­ger Stein. Es ist die älteste Wein­lage Deutsch­lands mit eige­ner Lagen­be­zeich­nung. Frän­ki­sches Wein­land in Rein­kul­tur.  Weni­ger bekannt sind die exzel­len­ten Wein­berge an der Inne­ren Leiste, unter der Feste Mari­en­berg. Mit den Steil­la­gen ist es aber so eine Sache. Der Kli­ma­wan­del treibt die Tem­pe­ra­tu­ren in die Höhe, sodass es an Steil­la­gen zum Teil schon sehr heiß wird. Wenn dann noch extreme Nie­der­schläge hin­zu­kom­men, kann ein Wein­berg in einer Steil­lage Pro­bleme durch Abschwem­mung bekom­men. Dar­über hin­aus ist die Bewirt­schaf­tung auf­wän­di­ger als in weni­ger stei­len Lagen.

In Würz­burg fin­det man Wein­gü­ter, die das Wort „Spi­tal“ im Namen tra­gen. Das Juli­us­spi­tal und das Bür­ger­spi­tal waren frü­her Stif­tun­gen für Alte, Kranke und Bedürf­tige. Den Wein brauch­ten sie zum einen als Ein­nah­me­quelle, zum ande­ren um Was­ser genieß­bar zu machen. Heute gehö­ren sie mit weit über 100 Hektar zu den größ­ten Wein­gü­tern Deutschlands.

Das Ter­roir um Würz­burg herum begüns­tigt den Weiß­wein. Hier wie auch in den meis­ten Regio­nen des frän­ki­schen Wein­lan­des ist die Hälfte der Reb­flä­che mit Mül­ler-Thur­gau und Sil­va­ner bepflanzt, wobei der Anteil des Mül­ler-Thur­gau zurück­geht. Es soll Wein­freunde geben, die das ver­schmer­zen kön­nen. Wäh­rend am Main­vier­eck um Bürg­stadt Bunt­sand­stein­bö­den beim Anbau sam­ti­ger Rot­weine hel­fen, tre­ten im Raum Würz­burg und öst­lich davon ver­mehrt Lehm, Löss- und Muschel­kalk­bö­den zu Tage. Orte mit beson­de­rer Wein­qua­li­tät im Umkreis von 25 km sind u.a. Rand­er­sa­cker,  Som­mer­hau­sen, Fri­cken­hau­sen und Sulzfeld.

 

Rand­er­sa­cker

Hin­ein­ge­baut in Stein und Wein“ ist der Slo­gan, mit dem sich der wenige Kilo­me­ter von Würz­burg main­auf­wärts gele­gene Wein­ort prä­sen­tiert. 1200 Jahre Wein­bau, her­vor­ra­gende Weine und Muschel­kalk prä­gen den mit­tel­al­ter­lich anmu­ten­den Ort bis heute.  Das Tra­di­ti­ons­be­wusst­sein der Win­zer kommt auch in einem Muse­ums­wein­berg zum Aus­druck, einem alt­frän­ki­schen „Wen­gert“. An einem „Wein­weg“ infor­mie­ren auf 3,5 km viele The­men­ta­feln zu Ter­roir, Trias und Landschaft.

Der Kalk­bo­den gab und gibt nicht nur dem Wein sei­nen Geschmack. Über viele Jahr­hun­derte wurde hier Qua­der­kalk abge­baut, wovon noch viele Stein­brü­che zeu­gen. Ein „Stein­hau­er­mu­seum“ zeigt his­to­ri­sche Gerät­schaf­ten, Werk­zeuge, Fos­si­lien und vie­les mehr.

Bekannte Wein­la­gen von Rand­er­sa­cker hei­ßen Teu­fels­kel­ler, Pfül­ben, Läm­mer­berg, Mars­berg oder Son­nen­stuhl. Dane­ben gibt es die Groß­lage „Ewig Leben“, die zahl­rei­che Ein­zel­la­gen umfasst. Eine Groß­lage ist übri­gens nicht zu ver­wech­seln mit einer „Gro­ßen Lage“. Es ist eher das Gegen­teil. Die Exis­tenz von Spit­zen­wein­gü­tern und die geo­lo­gi­schen Bedin­gun­gen recht­fer­ti­gen es durch­aus, dass sich Rand­er­sa­cker Pre­mium-Wein­ort nennt.

 

Som­mer­hau­sen

Som­mer­hau­sen ein frän­ki­scher Son­der­fall“, so über­schrieb der poe­ti­sche Rei­se­schrift­stel­ler Horst Krü­ger sei­nen Auf­satz über Som­mer­hau­sen. Das Ambi­ente des Ortes ist nicht nur von Win­zern und Bau­ern geprägt, son­dern auch von Künst­lern. Einer von ihnen war Veit Relin, der Som­mer­hau­sen mit sei­nem Tor­turm­thea­ter weit über die Region hin­aus bekannt gemacht hat. Es ist im Würz­bur­ger Tor unter­ge­bracht und gilt als kleins­tes Thea­ter Deutschlands.

Auch im Hin­blick auf die Win­zer und die Gas­tro­no­mie ist Som­mer­hau­sen ein beson­de­rer Ort. Ein renom­mier­tes Wein­gut befin­det sich in einem beson­ders sehens­wer­ten Fach­werk­haus, dem his­to­ri­schen Pas­to­ri­us­haus. Es trägt den Namen von Franz Daniel Pas­to­rius, der 1683 als ers­ter deut­scher Aus­wan­de­rer nach Ame­rika ging. Auch das Schloss Som­mer­hau­sen ist einen Besuch wert.

Zahl­rei­che Ate­liers und Bou­ti­quen laden zu einem Ein­kaufs­bum­mel ein. In der Advents­zeit ver­an­stal­tet Som­mer­hau­sen einen Weih­nachts­markt, der sich durch ein beson­de­res künst­le­ri­sches Niveau auszeichnet.

An den war­men son­ni­gen Hän­gen über dem Main gedei­hen auf Muschel­kalk­bö­den her­vor­ra­gende Weine. Einen traum­haf­ten Blick über die Wein­berge bie­tet die Aus­sichts­platt­form des Pro­gramms „ter­roir f“. Unter dem Motto „Kunst und Wein“ bie­tet sich außer der Aus­sicht auch der Anblick von sie­ben Skulp­tu­ren. Die Som­mer­häu­ser Wein­welt mag die Künst­ler hier­bei inspi­riert haben.

 

Fri­cken­hau­sen

Ein­ge­bet­tet zwi­schen stei­len Wein­ber­gen und dem Main liegt einer der ältes­ten mit­tel­al­ter­li­chen Win­zer­orte des frän­ki­schen Wein­lands – Fri­cken­hau­sen. Reprä­sen­ta­tive Barock­bau­ten, präch­tige Fach­werk­häu­ser und die mäch­tige Befes­ti­gungs­mauer mit vier Tür­men bewah­ren den Glanz ver­gan­ge­ner Tage bis heute.

Schlen­dern Sie durch die male­ri­schen Gas­sen oder unter­neh­men Sie eine Wan­de­rung auf einem der aus­ge­schil­der­ten The­men­wege. Danach kann man sich, beglei­tet von einem Glas guten Fri­cken­häu­ser Wein, die hei­mi­schen Spe­zia­li­tä­ten wie Most­suppe, Rot­wein­leb­ku­chen oder Käse­blootz schme­cken lassen.

Der Boden macht den Wein, neben dem Win­zer natür­lich. Doch die Qua­li­tät muss aus dem Wein­berg kom­men, nicht aus dem Kel­ler.  Um das Main­drei­eck domi­niert Muschel­kalk den Boden, im Stei­ger­wald gibt Keu­per den Ton an. Kos­ten Sie die ver­schie­de­nen Weine und urtei­len Sie selbst, ob ein Wein vom Keu­per voll­mun­di­ger und erdi­ger ist als die leich­ten, edlen Weine vom Main.

 

Sulz­feld

Das idyl­li­sche Win­zer­dorf Sulz­feld inmit­ten von Wein­ber­gen der Lagen Mau­s­tal und Cyria­kus­berg ist ein mit­tel­al­ter­li­ches Kleinod beson­de­rer Art.  Des­halb wurde es auch 2009 bei einem bun­des­wei­ten Wett­be­werb als schöns­tes Dorf Bay­ern aus­ge­zeich­net. Mit sei­ner geschlos­se­nen Stadt­mauer, den ver­win­kel­ten Gas­sen und den alten Fach­werk­häu­sern bie­tet Sulz­feld eine roman­ti­sche Kulisse für abwechs­lungs­rei­che Stun­den beim Fran­ken­wein wie auch für Feste und Events.

Hier wur­den die weit über das Fran­ken­land hin­aus bekann­ten Meter­brat­würste erfun­den und die „frän­ki­schen Tierli“ (Buch­ti­tel) vom hier leben­den Künst­ler Harald Schm­au­ßer ent­deckt. In der Gale­rie Harald Schm­au­ßer erwar­ten die Besu­cher Fan­ta­sie und humor­volle Gedan­ken. So ist Harald Schm­au­ßer u.a. der Ent­de­cker eines prä­his­to­ri­schen Wein­tie­res, des „Öchs­le­tier“. Der Gewöl­be­kel­ler eines alten frän­ki­schen Win­zer­hau­ses dient als Privatgalerie.

Wer frän­ki­sches Wein­land bereist, sollte die Orte am Main­drei­eck kei­nes­falls auslassen.

 

Der Schwan­berg mit Ipho­fen und sei­ner Umgebung

 

Das Wein­städt­chen Iphofen

In der Wein­stadt am Fuße des Schwan­bergs laden frän­ki­sche Gast­lich­keit und Kul­tur zu inspi­rie­ren­den Begeg­nun­gen und Genuss ein. Das his­to­ri­sche Stadt­idyll beein­druckt den Gast mit Tür­men und Toren, die auf eine lange Geschichte bis ins Mit­tel­al­ter zurück bli­cken. Im his­to­ri­schen Orts­kern fin­det man ver­win­kelte Gas­sen, prunk­volle Kir­chen und her­vor­ra­gende frän­ki­sche Gast­häu­ser. Ipho­fen ist umge­ben von einer kom­plett erhal­te­nen Stadt­mauer mit Toren und Tür­men. Man ent­deckt sie am bes­ten bei einem Rund­gang ent­lang des frü­he­ren Was­ser­gra­bens. Beson­ders sehens­wert sind das Rödel­seer Tor, das Main­bern­hei­mer Tor und das Markt­ei­ners­hei­mer Tor.

Kom­mu­ni­ka­ti­ver Mit­tel­punkt von Ipho­fen ist der Markt­platz und der Mari­en­brun­nen, der von einer baro­cken Mari­en­fi­gur gekrönt wird. Auf dem Markt­platz fin­den häu­fig Märkte und Wein­feste statt. Mit­tel­punkt aus der Sicht des Wein­ge­nus­ses ist die ober­halb des Markt­plat­zes gele­gene Vino­thek, deren Archi­tek­tur zu den inter­es­san­tes­ten Objek­ten ihrer Art im frän­ki­schen Wein­land gehört. Aus­ge­bil­dete Gäs­te­füh­rer zei­gen Ihnen das his­to­ri­sche Städt­chen, seine Umge­bung und die Wein­welt von Ipho­fen. Dazu gehö­ren u.a. 20 Wein­gü­ter und Winzerfamilien.

Am Schwan­berg nörd­lich von Ipho­fen ler­nen Sie Wein­la­gen ken­nen, die zu den Bes­ten in Fran­ken zäh­len – ins­be­son­dere die berühmte Lage Julius-Ech­ter-Berg. Dane­ben lie­gen die eben­falls sehr guten Lagen Iphö­fer Kalb und Kronsberg. Der Boden ist geprägt vom Gips-Keu­per, der dem Wein viel Struk­tur und mine­ra­li­sche Aro­ma­tik ver­leiht. Natür­lich kön­nen Sie in den Wein­gü­tern, in die wir Sie füh­ren, die her­aus­ra­gen­den Weine von Ipho­fen verkosten.

Am Julius-Ech­ter-Berg wurde vor weni­gen Jah­ren ein Geschichts­wein­berg ange­legt, der in die Jahr­hun­derte der Wein­bau­ge­schichte zurück­führt. Drei Wein­berg­ter­ras­sen zei­gen auf rund 2000 qm, wie die Wein­berg­flä­chen im Mit­tel­al­ter, um das Jahr 1800 und in den Sech­zi­ger Jah­ren des vori­gen Jahr­hun­derts aus­ge­se­hen haben. Mit Tro­cken­mau­ern, Muschel­kalk, Hecken und Streu­obst­wie­sen in der Umge­bung bie­tet der Geschichts­wein­berg außer­dem sel­ten gewor­de­nen Tier- und Pflan­zen­ar­ten Lebens­raum. Sie errei­chen den Geschichts­wein­berg in einer drei­vier­tel­stün­di­gen Wan­de­rung vom Rödel­seer Tor aus. Der steile Auf­stieg wird mit einem traum­haf­ten Aus­blick belohnt. Die­sen gewährt auch schon der kurz davor lie­gende Aus­sichts­punkt aus dem Pro­gramm „ter­roir f“ – magi­sche Orte des Frankenweins.

Auch Natur­freunde kom­men in Ipho­fen auf ihre Kos­ten. Hier fin­det man noch einen ech­ten Mit­tel­wald mit hohen alten Bäu­men und jun­gem Unter­holz. Wer sich für diese his­to­ri­sche Art der Wald­be­wirt­schaf­tung inter­es­siert, dem steht ein Mit­tel­wald-Infor­ma­ti­ons­zen­trum zur Ver­fü­gung. Süd­lich von Ipho­fen, jen­seits der Bahn­li­nie, liegt auch ein Hüte­wald mit gro­ßen alten Eichen. Hier wird das Iphö­fer Eichel­schwein auf­ge­zo­gen. Die­ses Schwein, das über Monate in einem Frei­ge­hege her­an­wächst, zählt zu den ganz gro­ßen Deli­ka­tes­sen der Region. Fleisch, Schin­ken und Wurst vom Iphö­fer Eichel­schwein wer­den in ver­schie­de­nen Restau­rants in Ipho­fen ange­bo­ten, so z.B. im Restau­rant der Vino­thek. Auch in gro­ßen Gour­met­tem­peln der deut­schen Gas­tro­no­mie fin­det man Pro­dukte vom Iphö­fer Eichelschwein.

Neben Land­schaft, Wein und Genuss kommt in Ipho­fen die Kunst und Kul­tur nie zu kurz. Am his­to­ri­schen Markt­platz liegt das Knauf-Museum, das seine Besu­cher in exo­ti­sche Wel­ten ent­führt. Schon das Gebäude ist eine mutige Kom­bi­na­tion aus Alt und Neu, das sich har­mo­nisch in das Ensem­ble der umlie­gen­den alten Gebäude ein­fügt. Neben vie­len Son­der­aus­stel­lun­gen bie­tet die Dau­er­aus­stel­lung „Reli­ef­samm­lung der gro­ßen Kul­tur­epo­chen“ ein­drucks­volle Anregungen.

 

Rödel­see

Direkt am Fuß des Schwan­bergs, nur zwei Kilo­me­ter von Ipho­fen ent­fernt, liegt der Wein­ort Rödel­see. Seine Wein­la­gen mit den Namen „Küchen­meis­ter“ und „Schwan­leite“ gehö­ren zu den bes­ten Fran­kens. Die tief­grün­di­gen Keu­per-Böden las­sen fruch­tige, mine­ra­li­sche Weine ent­ste­hen, was vor allem die Reb­sor­ten Sil­va­ner und Mül­ler-Thur­gau begüns­tigt. Doch den Win­zern gelin­gen – neben ande­ren Reb­sor­ten – auch her­vor­ra­gende weiße und rote Burgunder.

Die Süd- und West­hänge des Schwan­bergs lie­gen geschützt gegen raue Nord­winde in einer mikro­kli­ma­tisch sehr begüns­tig­ten Lage. Wären nicht die oft kal­ten Win­ter, so könn­ten hier auch Fei­gen und Oran­gen wach­sen. Die wal­dige Kuppe des Schwan­bergs bie­tet aus­rei­chend Was­ser­ver­sor­gung.  Aller­dings muss hier zuneh­mend durch Anlage von Was­ser­spei­chern nach­ge­hol­fen wer­den. Bewäs­se­rungs­sys­teme sind rar, man hat sie lange Zeit nicht gebraucht. In den Wein­ber­gen rund um den Schwan­berg füh­ren Wan­der­wege zu ein­ma­lig schö­nen Aus­sich­ten. Im Ort Rödel­see laden Restau­rants und Wein­stu­ben dazu ein, die ört­li­chen Weine zu ver­kos­ten und beste frän­ki­sche Küche zu genießen.

Mit­ten in Rödel­see liegt das Schloss Crails­heim, das von einer Win­zer­ge­nos­sen­schaft betrie­ben wird. Im Schloss­park sitzt man in his­to­ri­scher Umge­bung unter alten Bäu­men und kann ein Glas Wein genie­ßen. Beson­ders zu erwäh­nen ist der Weih­nachts­markt an einem Wochen­ende der Advents­zeit. Er fin­det in den Räu­men des Schlos­ses sowie im Schloss­park statt und ist einer der schöns­ten im frän­ki­schen Wein­land. Aus frän­ki­schem Rot­wein (meist Dorn­fel­der) wird hier u.a. eine köst­li­che Feu­er­zan­gen­bowle bereitet.

Hüt­ten­heim

Nur knapp 10 km ent­fernt von Ipho­fen liegt der Wein­ort Hüt­ten­heim. Wer ihn in den „offi­zi­el­len“ Por­ta­len www.franken-weinland.de und www.fraenkisches-weinland.de sucht, wird ihn ebenso wenig fin­den wie so man­chen ande­ren frän­ki­schen Wein­ort, des­sen Weine und Win­zer weit über die Region hin­aus bekannt sind. Hüt­ten­heim ist näm­lich keine Gemeinde und wird daher nicht auf­ge­führt. Der Ort gehört zur Gemeinde Wil­lanz­heim. Wer das nicht weiß, tut sich mit der Suche schwer. Es lohnt sich aber, den Ort zu fin­den, denn Hüt­ten­heim bie­tet eine bemer­kens­werte Kom­bi­na­tion von Kul­tur und Kulinarik.

Zen­trum des Ortes ist die Kir­chen­burg, eine der inter­es­san­tes­ten Anla­gen die­ser Art in Fran­ken. Die Gebäude um die (heute evan­ge­li­sche) Kir­che bil­de­ten die Schutz­mauer gegen Feinde. Unter den Gebäu­den lie­gen Gaden, die der Bevöl­ke­rung zur Lage­rung und Ver­sor­gung dien­ten. In die Kir­chen­burg ist auch ein Restau­rant inte­griert. Wer mehr über Kir­chen­bur­gen wis­sen möchte, kann den nahe gele­ge­nen Ort Mönch­sond­heim besu­chen. Dort bie­tet ein Kir­chen­burg­mu­seum Ein­blick in die Geschichte die­ser Wehr­an­la­gen. Zusam­men mit zahl­rei­chen Dau­er­aus­stel­lun­gen ist eine Art Frei­land­mu­seum entstanden.

Kuli­na­ri­sche und fest­li­che Höhe­punkte des Jah­res sind in Hüt­ten­heim u.a. der Kir­chen­burg­markt im Mai und das Kir­chen­burg­wein­fest im August (18. bis 20. 08. 2017). Dane­ben bie­ten zahl­rei­che Restau­rants, Hecken­wirt­schaf­ten und Win­zer­stu­ben eine reich­hal­tige Aus­wahl der frän­ki­schen Küche. Das Wein­an­ge­bot ist viel­fäl­tig und kommt in ers­ter Linie vom Hüt­ten­hei­mer Tan­nen­berg. Die­ser kegel­för­mige Berg am Rande des Stei­ger­wal­des hat zwar keine „Gro­ßen Lagen“, aber doch einige sehr gute Weinlagen.

Rund um den Tan­nen­berg füh­ren zahl­rei­che Spa­zier­wege, die einen wei­ten Blick über das frän­ki­sche Wein­land Unter­fran­kens bie­ten. Einer die­ser Wege führt zu einem alten jüdi­schen Fried­hof. Hüt­ten­heim hat außer der katho­li­schen und der evan­ge­li­schen Kir­che auch die Reste einer Syn­agoge zu bie­ten.  Für Freunde der Draht­esel bie­tet Hüt­ten­heim auch ein pri­va­tes Fahr­rad­mu­seum mit über 100 his­to­ri­schen und aus­ge­fal­le­nen Fahrrädern.

 

Das Wein­pa­ra­dies

Ja, und dann gibt es da auch noch das Wein­pa­ra­dies. Es ist eine Koope­ra­tion meh­re­rer Orte rund um den Ort Bul­len­heim. Von dort kommt der para­die­si­sche Name, denn da gibt es eine Wein­lage namens Bul­len­hei­mer Para­dies. Im Wein­pa­ra­dies sind Sie rich­tig, wenn Sie rela­tiv güns­tige und eher unkom­pli­zierte Weine in fro­her Runde genie­ßen möch­ten. Am Hang des Kapel­len­bergs über Bul­len­heim und Seins­heim wurde eine Wein­pa­ra­dies­scheune mit wei­tem Blick in die Land­schaft errich­tet. Sie erfreut sich vor allem an Wochen­en­den gro­ßer Beliebt­heit. Man kann auf Bier­bän­ken im Freien sit­zen, def­tige Spei­sen ver­zeh­ren und sich den ört­li­chen Wein schme­cken las­sen. Wenn Sie Glück haben, tref­fen Sie dabei auch eine Wein­prin­zes­sin. Das Wein­pa­ra­dies – ein aus wein­tou­ris­ti­scher Sicht unbe­streit­bar erfolg­rei­ches Pro­jekt. Es ist wie bei so vie­len Din­gen: Sie müs­sen selbst ent­schei­den, ob es Ihnen gefällt.

 

Vol­kach und Umgebung

 

Die Vol­ka­cher  Mainschleife

Die Vol­ka­cher Main­schleife ist einer der schöns­ten und inter­es­san­tes­ten Regio­nen Fran­kens. Frän­ki­sches Wein­land von sei­ner schöns­ten Seite. Eine wahre Schatz­truhe für Genie­ßer und Erho­lungs­su­chende. Die his­to­risch, kuli­na­risch und kul­tu­rell her­aus­ra­gende Region ist eines der zen­tra­len Anbau­ge­biete des Fran­ken­weins. Neben Wein­ber­gen so weit das Auge reicht liegt hier auch das Herz des Obst- und Spar­gel­an­baus des frän­ki­schen Wein­lan­des. Dies schlägt sich auch auf den Spei­se­kar­ten nie­der. Neben typisch frän­ki­schen Gerich­ten wer­den je nach Sai­son auch Spar­gel- und Fisch­ge­richte ange­bo­ten, stets beglei­tet vom pas­sen­den Fran­ken­wein. Von den Höhen um die Main­schleife haben Sie einen herr­li­chen Blick in die Wei­ten des frän­ki­schen Weinlandes.

 

Vol­kach

Das Wein­städt­chen Vol­kach mit sei­nen ver­win­kel­ten Gas­sen und Stra­ßen strahlt eine Ruhe und Beschau­lich­keit aus, die einen erhol­sa­men Auf­ent­halt ver­spre­chen. Die vom Lauf des Mains bestimmte Land­schaft wird geprägt von steil abfal­len­den Ufer­hän­gen und sanf­ten Hügeln. Die Muschel­kalk­bö­den der Umge­bung bie­ten ideale Bedin­gun­gen für das Gelin­gen köst­li­cher Weine. Ein idea­ler Ort für kurze Aus­flüge aus dem All­tag, für Wan­der­tou­ren, Rad­fah­ren, Schiff­fahr­ten auf dem Main und Wein­ver­kos­tun­gen, die auch höchs­ten Ansprü­chen genügen.

Kir­che, Rat­haus und das herr­li­che Schel­fen­haus prä­gen den Orts­kern mit sei­nen vie­len alten Hand­werks­häu­sern. Vol­kach besitzt eine geschlos­sene Alt­stadt mit zwei Stadt­to­ren, die heute die Haupt­straße an bei­den Enden abschlie­ßen. Vom Barock geprägte Gebäude und Fach­werk­bau­ten machen den frän­ki­schen Charme der Stadt aus. Vol­kach bie­tet sei­nen Gäs­ten ein viel­fäl­ti­ges, umfang­rei­ches Kul­tur­ange­bot und ein breit gefä­cher­tes Ver­an­stal­tungs­pro­gramm rund um das Jahr.

Ober­halb des Ortes, direkt an der Main­schleife, liegt die spät­go­ti­sche Wall­fahrts­kir­che Maria im Wein­gar­ten mit­ten in den Wein­ber­gen. Berühmt ist sie vor allem wegen des bedeu­ten­den Kunst­werks von Til­man Rie­men­schnei­der, der Maria im Rosen­kranz. In der Wein­land­schaft gegen­über von Vol­kach am Main erhebt sich die ehe­ma­lige Kar­tause Ast­heim. Das 1409 gegrün­dete Klos­ter ist mitt­ler­weile ein Museum katho­li­scher Bilderkultur.

Zum Wein in Vol­kach: die Spit­zen­lage heißt „Rats­herr“. Der Name geht auf einen trink­fes­ten Bür­ger in Rats­her­ren­tracht zurück, der im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg mit dem Schwe­den­füh­rer sieg­reich um die Wette trank und die Stadt so vor Plün­de­run­gen verschonte.

 

Som­mer­ach und die Weininsel

Vol­kach und Schwarz­ach am Main ver­bin­det ein Kanal, um für die Schiffe die Fahrt auf dem Main abzu­kür­zen. Die­ser umschließt zusam­men mit dem Wein­bo­gen die Wein­in­sel, ein male­ri­scher Fleck Erde mit rei­cher Kul­tur­land­schaft. Inbe­griff der Kul­tur ist hier vor allem der Wein, der auf dem fei­nen Kalk­bo­den eine ideale Grund­lage fin­det. Zugleich unkom­pli­ziert und ein­la­dend prä­sen­tie­ren sich die „Insel­weine“ – fri­sche anre­gende Weiß­weine und sam­tige Rot­weine, die von den Win­zern in Som­mer­ach und Nord­heim gekel­tert wer­den. Das sind die bei­den Wein­orte, die auf der Wein­in­sel liegen.

Som­mer­ach wird von einer mit­tel­al­ter­li­chen Stadt­mauer mit meh­re­ren Tür­men umschlos­sen. Stolze Bür­ger­häu­ser und schmu­cke Fach­werk­bau­ten ver­lei­hen dem Ort einen beson­de­ren Reiz. Der Wein prägt das Leben der Men­schen seit 1000 Jah­ren. Schon seit dem 11. Jahr­hun­dert wird hier Wein ange­baut. Berühmt ist vor allem die Lage „Kat­zen­kopf“ nörd­lich von Som­mer­ach. Die Win­zer­ge­nos­sen­schaft des Ortes, die sich „Win­zer Som­mer­ach“ nennt, ist die älteste im frän­ki­schen Wein­land und eine der bes­ten. Ihre Vino­thek ist sehens­wert und neben­bei ein her­aus­ra­gen­der Bei­trag zum Thema „Wein & Architektur“.

24 Win­zer­be­triebe ver­mark­ten ihre Weine direkt an den Kun­den. Dar­über hin­aus bauen rund 200 Fami­lien Wein an und lie­fern ihre Trau­ben der Genos­sen­schaft. Som­mer­ach hat über 20 Gast­stät­ten – bei nur 1.500 Ein­woh­nern. Dies zeigt, wie groß hier „Genuss“ geschrie­ben wird. Die Nach­frage nach einem Auf­ent­halt in Som­mer­ach ist so groß, dass die Gemeinde schon über­legt, wie der über­bor­dende Tou­ris­ten­strom bewäl­tigt wer­den kann. Als ers­ter Schritt wurde nun im Alt­ort an Wochen­en­den ein Park­ver­bot für PKW erlas­sen, die nicht Ein­woh­nern gehö­ren. Wer Wein kau­fen und ein­la­den möchte, ist mit sei­nem Fahr­zeug natür­lich trotz­dem willkommen.

 

Nord­heim

Mit über 40 Wein­gü­tern und 250 Mit­glie­dern in der Win­zer­ge­nos­sen­schaft ist Nord­heim der men­gen­mä­ßig größte Wein­bau­ort Fran­kens. „Offen, frisch und modern“, das ist das Credo der Nord­hei­mer zu ihren Insel­wei­nen. „Vöge­lein“ und „Kreuz­berg“ hei­ßen die Lagen, auf denen zum größ­ten Teil Sil­va­ner und Mül­ler-Thur­gau wächst.  Von der viele Jahr­hun­derte wäh­ren­den Tra­di­tion erzäh­len das Renais­sance­ge­bäude des Zehnt­hofs, baro­cke Hof­fas­sa­den und Fach­werk­gie­bel. Auch hier geht die Geschichte des Wein­baus über 1000 Jahre zurück.

Das Destil­lie­ren von Edel­brän­den hat hier beson­dere Tra­di­tion. Nord­heim hat neben zwei Orten im Schwarz­wald und in der Ortenau die höchste Bren­ne­rei­dichte in Deutsch­land. Neben den Trau­ben lie­fern die Streu­obst­wie­sen an den Ufern des Mains den Grund­stoff für die Mai­sche, aus der gebrannt wird. Damit wird ein wert­vol­ler öko­lo­gi­scher Bei­trag geleis­tet, denn Streu­obst­wie­sen haben eine hohe Bedeu­tung für die Arten­viel­falt in der Natur. Es bleibt zu hof­fen, dass nach einer Neu­ord­nung der Brenn­rechte bzw. des staat­li­chen Mono­pols die Streu­obst­wie­sen erhal­ten blei­ben. Die Zahl der Bren­ne­reien wird in den nächs­ten Jah­ren deut­lich zurückgehen.

 

Eschern­dorf

Im gro­ßen Bogen umschließt ein stei­ler Berg­rü­cken den Wein­ort Eschern­dorf und öff­net sich nach Süden. Diese außer­ge­wöhn­li­che Lage mit ihren Muschel­kalk­bö­den hat sich seit mehr als 1.000 Jah­ren für den Anbau her­vor­ra­gen­der Reben bewährt. Im Win­ter schützt die Lage vor den kal­ten Nord­win­den. Im Som­mer und Herbst fängt sie die Son­nen­strah­len wie ein Hohl­spie­gel auf.

1797 schrieb der ansäs­sige Pfar­rer Andreas Fried­rich über die Lage:  „Der Boden des obe­ren Muschel­kalks, die Hang­nei­gung und die Son­nen­ein­strah­lung haben sich hier zu einer ein­ma­li­gen Kom­po­si­tion zusam­men gefun­den…“. Dadurch wird der „Eschern­dor­fer Lump“ zu einer Lage, die zu den fünf bes­ten in ganz Fran­ken gezählt wer­den kann. Schon Goe­the ließ sich angeb­lich jedes Jahr eine beacht­li­che Zahl Fla­schen vom Eschern­dor­fer Lump schi­cken. Noch heute leben die Ein­woh­ner des zwei­zei­li­gen Stra­ßen­dorfs durch­weg vom Wein­an­bau. Einige pro­du­zie­ren Weine, die zu den bes­ten im frän­ki­schen Wein­land zäh­len und auf inter­na­tio­na­ler Bühne mit hohen Aus­zeich­nun­gen ver­se­hen werden.

Der Lump ist nicht nur im Wein­glas eine Attrak­tion. Die Wege durch die Wein­berge sind steil. Dafür wird der Wan­de­rer mit einer spek­ta­ku­lä­ren Aus­sicht über die Main­schleife belohnt. Unter­wegs fin­det man immer Mar­terl, aus Stein gehauene Bild­stö­cke, wie den berühm­ten Kreuz­schlep­per am Fuße des Eschern­dor­fer Lump. Emp­feh­lens­wert ist der Wan­der­weg durch die Wein­berge nach Köh­ler, einem ver­träum­ten Win­zer­dörf­chen. Auch auf dem Kanu lässt sich die Main­schleife erkun­den – vor­bei an der Hall­burg und der Vogels­burg über Eschern­dorf nach Köhler.

 

Schwarz­ach am Main

Nicht unbe­dingt ein Wein­ort, aber doch durch­aus einen Besuch wert ist die Gemeinde Schwarz­ach am Main, nur vier Kilo­me­ter süd­lich von Som­mer­ach. Die Bene­dik­ti­ner­ab­tei Müns­ter­schwarz­ach grüßt von wei­tem mit ihren vier Tür­men. Der Bau wirkt roma­nisch, ist aber weit­aus jün­ge­ren Datums. Nach einem gro­ßen Brand wurde das Gebäude in den Drei­ßi­ger­jah­ren des vori­gen Jahr­hun­derts neu erstellt. Es ist der ein­zige große Sakral­bau, der in Nazi-Deutsch­land geneh­migt wurde.

Die Bene­dik­ti­ner­mön­che füh­ren Betriebe der ver­schie­dens­ten Art: eine Schule, ein Semi­nar, ein Tagungs­ho­tel, einen land­wirt­schaft­li­chen Betrieb, eine Metz­ge­rei, eine Bäcke­rei und einen gro­ßen Laden für Fai­ren Han­del. Das Museum im Ein­gangs­be­reich der Abtei ist sehenswert.

Schwarz­ach am Main hat auch gas­tro­no­misch so eini­ges zu bie­ten. Meh­rere Land­gast­höfe über­zeu­gen mit frän­ki­scher Küche auf sehr hohem Niveau.

Fran­ken ist wie ein Zau­ber­schrank; immer neue Schub­fä­cher tun sich auf und zei­gen bunte, glä­serne Klein­odien, und das hat kein Ende. Wer Deutsch­lands geheimste, jung­fräu­lichste Reize genie­ßen will, muss nach Fran­ken rei­sen”. Karl Immer­mann, Rei­se­schrift­stel­ler, (1796 – 1840)

 

 Autor: Prof. Dr. Peter Voigt

Quel­len u.a.:

  • Frän­ki­sches Wein­land Tou­ris­mus GmbH, Urlaubsmagazin
  • franken-weinland.de, WEIN.SCHÖNER.LAND, Rei­sen zum Frankenwein

Rei­sen in das frän­ki­sche Wein­land sowie Reb­stock­pa­ten­schaf­ten im frän­ki­schen Wein­land fin­den Sie auf www.vingouri.de