Die Wein­reise – ein Bou­quet von Urlaubsmotiven

 

Der Trend der Urlaubs­reise geht zu Erleb­nis, Erfah­rung und Genuss. Immer mehr Men­schen inter­es­sie­ren sich für Wein, Küche und Kul­tur der bereis­ten Länder.

 

Bei einer Wein­reise wol­len die meis­ten mög­lichst viel erle­ben: Wein und Wein­gü­ter, Wein­re­gio­nen und Wein­land­schaf­ten, Kuli­na­rik und Kul­tur, Spaß und Gesel­lig­keit, Men­schen und ihre Dör­fer oder Städte. Die Schwer­punkte sind natür­lich sehr verschieden.

 

 

 

Was ist eigent­lich eine Weinreise?

Bei einer Wein­reise sollte man die Mög­lich­keit haben, nicht nur Weine zu ver­kos­ten, son­dern auch Win­zer und Wein­re­gio­nen rich­tig ken­nen zu ler­nen. Das setzt in der Regel sach­kun­dige Füh­rung vor­aus. Win­ze­rin­nen und Win­zer füh­ren Gäste meist gern durch ihre Wein­gü­ter und Wein­kel­ler. Grup­pen wer­den meist von Rei­se­lei­tern beglei­tet; diese soll­ten natür­lich über reich­lich Wein­wis­sen ver­fü­gen. An vie­len Orten gibt es auch geschulte ört­li­che Reiseleiter*innen. So füh­ren z.B. in den meis­ten Orten der Wein­re­gion Fran­ken aus­ge­bil­dete Wein­erleb­nis­füh­rer die Gäste durch Orte, durch Wein­berge oder zu Sehenswürdigkeiten.

 

 

Ein kur­zer Blick in die Tourismus-Marktforschung

Wir wol­len nie­mand mit tro­cke­ner Theo­rie lang­wei­len. Doch man­chen könnte inter­es­sie­ren, was nach inter­na­tio­na­lem Ver­ständ­nis eigent­lich eine „Reise“ ist. Man hat sich bei der Welt-Tou­ris­mus­or­ga­ni­sa­tion der UNO auf eine Defi­ni­tion geei­nigt: eine Reise setzt eine min­des­tens 24-stün­dige Abwe­sen­heit vom Wohn­ort vor­aus. Somit muss eine Urlaubs- oder Geschäfts­reise eine Über­nach­tung ein­schlie­ßen. Davon zu unter­schei­den ist die Tagesreise.

Gerade beim Besuch von Wein­gü­tern haben wir es sehr oft mit Tages­rei­sen zu tun. Die­ses Markt­seg­ment ist gerade für die Win­zer sehr wich­tig. So wird in Fran­ken z.B. 80% des Wei­nes im Umkreis von 200 km ver­kauft. Auch Wein­feste leben zum gro­ßen Teil von Tages­gäs­ten. Eine Wein­reise ist hin­ge­gen zumin­dest eine Kurz­reise von zwei bis vier Tagen, bei der Wein eine wesent­li­che Rolle spielt. Man­che „Wein­rei­sen“ bie­ten aller­dings ein­fach zwei Über­nach­tun­gen in einem Hotel, das kein Wein­ho­tel ist. Da gibt es dann ein Glas Wein zur Begrü­ßung, ein Abend­essen und eine Ver­kos­tung mit 3–4 Wei­nen in einem nahe gele­ge­nen Wein­kel­ler. Ob das eine Wein­reise ist, muss der Gast selbst entscheiden.

 

 

Viele Wein­land­schaf­ten begeis­tern ihre Besucher

Von Ernst Jün­ger stam­men diese Worte: „Nichts macht mit der Land­schaft ver­trau­ter, als der Genuss der Weine, die auf ihrer Erde gewach­sen und von ihrer Sonne durch­leuch­tet sind.“  Das „Ter­roir“, wie man in der Wein­welt sagt, also die Ver­bin­dung von Boden, Vege­ta­tion und Klima, prägt ent­schei­dend den Geschmack der Weine. Das gilt fast über­all auf der Welt. Es soll aber – weit west­lich von Europa – auch Unter­neh­men geben, die den Wein im Labor aus sei­nen Bestand­tei­len zusam­men­set­zen. Dann schmeckt er immer gleich und lässt sich als Mar­ken­ar­ti­kel verkaufen.

 

Die Land­schaft vie­ler Wein­re­gio­nen erfreut den Besu­cher – auch wenn sie nicht betre­ten wird, son­dern für viele Rei­sen nur Kulis­sen sind. Ob im Rhein­gau, am Main, in Süd­ti­rol oder im Duro-Tal: Steil­hänge, an denen Reben wach­sen, rufen Begeis­te­rung her­vor. Man­che haben es schon auf die Liste des UNESCO Welt­kul­tur­erbe geschafft. Zu bewun­dern sind in sol­chen Regio­nen Win­zer, die Steil­hänge bewirt­schaf­ten. Es wird immer schwe­rer. Die Sonne brennt auf die Steil­hänge, die Arbeit mit Maschi­nen ist sehr müh­sam und Stark­re­gen wäscht die Erde her­un­ter.  Was dem Rei­sen­den ein Stau­nen abringt, ist für Win­zer schweiß­trei­bend und lässt bei ihnen immer weni­ger Freude aufkommen.

 

 

Die Wün­sche der Weinreisenden

Es ist bemer­kens­wert, dass bei einer Wein­reise der Wein oft gar nicht das wich­tigste Rei­se­mo­tiv ist. Wein­rei­sende wol­len – sofern das über­haupt eine Ziel­gruppe ist – meist meh­rere Dinge. Im Vor­der­grund steht die Erho­lung durch Abwechs­lung. Wer eine Wein­reise unter­nimmt, erwar­tet dar­über hin­aus lieb­li­che Land­schaf­ten, unver­baute Natur und anmu­tige Orte. Und vor allem keine Menschenmassen.

Ebenso wich­tig ist die Kuli­na­rik, denn Wein ist ein wich­ti­ger Beglei­ter von Spei­sen. Prä­gend ist dabei die regio­nale Küche, an der sich der Wein zu ori­en­tie­ren hat. Die Küche ver­schie­de­ner Län­der, in die Wein­rei­sen führt, ist exo­tisch und ein­ma­lig. Sei es die Küche von Marokko, von Indien oder von Uzbe­ki­stan. Es gelingt auch in die­sen Län­dern, Weine zu kel­tern, die per­fekt zur ein­hei­mi­schen Küche passen.

Nicht weni­ger wich­tig, viel­leicht sogar am Wich­tigs­ten, sind aber die Men­schen im Gast­land. Ein­drucks­volle Win­zer­per­sön­lich­kei­ten ken­nen zu ler­nen, ist ein High­light jeder Wein­reise. Dar­über hin­aus ist es in zahl­rei­chen Län­dern üblich, den Gast auch in Fami­lien zu emp­fan­gen, wo er bewir­tet und ver­kös­tigt wird.  Län­der wie Arme­nien oder Geor­gien seien hier nur als Bei­spiele genannt. Bei Inter­esse an solch einer Reise hier unsere Empfehlung.

https://www.vingouri.de/project/kultur-und-weinreise-georgien-und-armenien/

Und schließ­lich ist es natür­lich die Kul­tur, die zu einer inter­es­san­ten Wein­reise gehört. Es ist kaum vor­stell­bar, Spa­nien zu berei­sen, ohne außer Wein­gü­tern auch Schlös­ser, Fes­tun­gen oder Kathe­dra­len zu besu­chen. Wein­trin­ker sind häu­fig Men­schen mit gro­ßem Inter­esse an der Kul­tur eines Gastlandes.

 

 

Win­zer, Wein­gü­ter und Wein­kel­le­reien – die Akteure im Weintourismus

Die Zahl der Win­zer / Win­ze­rin­nen und Wein­gü­ter allein in Deutsch­land ist enorm, ihre genaue Zahl schwer zu ermit­teln. Maß­geb­li­che Wein­füh­rer lis­ten rund 1.000 Wein­gü­ter in Deutsch­land auf. Bezieht man die Neben­er­werbs­win­zer mit ein, so geht ihre Zahl in die Tau­sende. Aller­dings sind diese Neben­er­werbs­win­zer für Wein­rei­sen nur sel­ten rele­vant. Sie lie­fern ihre Trau­ben an Kel­le­reien, die ihrer­seits dann wie­derum Vino­the­ken betrei­ben, Kel­ler­füh­run­gen anbie­ten oder Events veranstalten.

 

 

Wein­tou­ris­ti­sche Leis­tun­gen sind nicht ein­fach darzustellen

Ein gutes wein­tou­ris­ti­sches Ange­bot auf­zu­bauen, ist nicht leicht – und vor allem teuer. Hierzu kön­nen oder soll­ten zum Bei­spiel gehören

  • Ein reprä­sen­ta­ti­ver gepfleg­ter Weinkeller
  • Eine Betriebs­vi­no­thek, zumin­dest ein schö­ner Verkostungsraum
  • Geeig­ne­tes und geschul­tes Personal
  • Kun­den­freund­li­che Öffnungszeiten
  • Ein Ver­an­stal­tungs­an­ge­bot, z.B. ein Hofschoppenfest
  • Ein anspre­chen­der Internet-Auftritt
  • Auf Wunsch Ver­pfle­gung (meist nur für Gruppen)
  • Sofern mög­lich Unter­künfte (Feri­en­woh­nun­gen, Gästezimmer)
  • Zuneh­mend im Trend: Stell­plätze für ein paar Wohn­mo­bile. Wer mit dem Wohn­mo­bil kommt und über­nach­tet, nimmt meist ein paar Kis­ten Wein mit.

Das Pro­blem ist, dass die meis­ten Kun­den zur Unzeit kom­men möch­ten: am spä­ten Nach­mit­tag, am Wochen­ende, zur Zeit der Wein­lese. Doch damit müs­sen alle Win­ze­rin­nen und Win­zer umgehen.

 

 

Das Wein­ho­tel  – eine beson­dere Herausforderung

In vie­len Wein­re­gio­nen fehlt es an geho­be­ner Hotel­le­rie. Immer mehr Win­zer bemü­hen sich, Unter­künfte bereit­zu­stel­len oder mit Zim­mer­an­bie­tern zusam­men zu arbei­ten, denn The­men­ho­tels wer­den immer belieb­ter. Ein Wein­ho­tel bereit­zu­stel­len ist jedoch alles andere als ein­fach. Hier nur einige Probleme:

  • Geeig­nete Immo­bi­lien oder Grund­stü­cke müs­sen vor­han­den sein
  • Neu­bau­ten sind teuer und rech­nen sich bei gerin­ger Bet­ten­ka­pa­zi­tät (z.B. 20 oder 30 Bet­ten) meist nicht
  • Es muss eine Vino­thek und / oder ein Wein­kel­ler vor­han­den sein
  • Das Wein­ho­tel sollte an das Wein­gut ange­bun­den sein und im Wein­ort oder in den Wein­ber­gen liegen
  • Gute Gas­tro­no­mie muss vor­han­den sein: der Gast erwar­tet regio­nale Küche, am liebs­ten auch Menüs mit kor­re­spon­die­ren­den Weinen
  • Ein Spa-Bereich ist sehr beliebt – das Thema „Wein und Gesund­heit“ wird immer interessanter
  • Geführte Wein­berg-Wan­de­run­gen soll­ten ange­bo­ten werden
  • Qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal muss vor­han­den sein (es muss kein Som­me­lier sein)

 

 

Archi­tek­tur und Wein

Um den Besuch des Wein­guts attrak­tiv zu machen wird heute in zahl­rei­chen Län­dern in neue anspre­chend gestal­tete Wein­gü­ter inves­tiert. Krea­tive Archi­tek­ten wid­men sich ent­we­der neuen Vino­the­ken oder gan­zen Neu­bau­ten von Wein­gü­tern. Bis­wei­len wer­den auch Star­ar­chi­tek­ten beschäf­tigt, um etwas Beson­de­res zu schaf­fen. Ein gutes Bespiel ist das Wein­gut „Bode­gas Ysios“ in La Rioja, Spa­nien. Es gehört zum Geträn­ke­kon­zern Per­nod & Ricard und baut auf fast 100 ha die rote Reb­sorte Tem­pr­anillo an. Hier hat der Star­ar­chi­tekt Calat­rava  eine Anlage gebaut, die sich optisch der  Gebirgs­land­schaft anpasst.

Bei Inter­esse an einer Reise in diese Region hier unsere Empfehlung:

https://www.vingouri.de/project/weinreise-spanien-la-rioja-entdecken/

Der Tou­ris­mus­ver­band FRÄNKISCHES WEINLAND mit Sitz in Würz­burg hat eine Bro­schüre her­aus­ge­bracht unter dem Titel „Archi­tek­tur und Wein“. Hier wer­den bei­spiel­hafte Pro­jekte vor­ge­stellt, die in frän­ki­schen Wein­or­ten rea­li­siert wurden.

 

 

Wein­tou­ris­mus ist (oft) nach­hal­ti­ger Tourismus

Natür­lich stellt sich die Frage, ob Rei­sen über­haupt nach­hal­tig sein kann, denn ohne ein Ver­kehrs­mit­tel kommt der Tou­rist in kaum eine Wein­bau­re­gion. Doch die Wein­reise bie­tet ein hohes Poten­tial an Nach­hal­tig­keit. Die Gründe:

  • Wein­tou­ris­mus dient der Ent­wick­lung im länd­li­chen Raum. Die Erhal­tung von Dör­fern wird unterstützt
  • Der Ertrag meist mit­tel­stän­di­scher Wein­bau­be­triebe kann gestei­gert werden
  • Wein­tou­ris­mus setzt intakte Natur vor­aus und trägt zu ihrer Erhal­tung bei
  • Der Gast bewegt sich oft zu Fuß oder mit dem Fahr­rad durch die Wein­orte und Weinberge
  • Bio-Wein­bau liegt im Trend; auch viele Win­zer, die nicht offi­zi­ell Bio-Win­zer sind, arbei­ten mit natur­na­hen Metho­den (z.B. ohne Mineraldünger)
  • Wein­rei­sen för­dern die Bil­dung. Auch beim 100. Besuch eines Wein­guts lernt man noch etwas
  • Wein­rei­sen för­dern das Ken­nen­ler­nen ande­rer Kulturen

 

 

Deutsch­land als Ziel für Weinreisen

Deutsch­land gehört zu den 120 belieb­tes­ten Rei­se­län­dern der Welt. Die Deut­schen sind Welt­meis­ter im Rei­sen – zumin­dest was Aus­lands­rei­sen betrifft. Unter allen Rei­se­zie­len der Deut­schen liegt Deutsch­land jedoch auf Platz 1. Unter den deut­schen Bun­des­län­dern hat wie­derum Bay­ern die meis­ten Urlaubs­gäste. Damit wird schon deut­lich: Der Wein­tou­ris­mus in Deutsch­land ist men­gen­mä­ßig kein bedeu­ten­der Markt. Schließ­lich wächst in Ober­bay­ern kein Wein – ebenso wenig wie im Baye­ri­schen Wald oder an Nord- und Ostsee.

In den 13 deut­schen Wein­re­gio­nen bemüht man sich red­lich, Gäste nicht nur an den Wochen­en­den der Hoch­sai­son (September/Oktober) begrü­ßen zu kön­nen. Doch vie­les, was auf dem deut­schen Markt unter dem Such­be­griff ‚Wein­rei­sen‘ ange­bo­ten wird, sind ein­fach nur Wochen­end-Pau­scha­len in „nor­ma­len“ Hotels mit leicht ange­rei­cher­tem Wein­an­ge­bot. Eine mehr­tä­gige Pau­schal­reise, die den Gast in die schöns­ten Wein­orte an Rhein, Main oder Mosel sowie in renom­mierte Wein­gü­ter führt, wird man sel­ten finden.

 

Frank­reich – eines der füh­ren­den Wein­län­der der Welt

Andere euro­päi­sche Län­dern mögen es uns nach­se­hen, wenn wir unter den Nach­barn Deutsch­lands hier nur Frank­reich erwäh­nen. Etwas bos­haft und sehr unwis­sen­schaft­lich könnte man sagen: Ita­lien kennt der Deut­sche sowieso, in Öster­reich fährt er Ski und in Spa­nien macht er vor­wie­gend Bade­ur­laub. Lei­der, muss man sagen, denn gerade Spa­nien hat ein groß­ar­ti­ges Ange­bot an wein­tou­ris­ti­schen Möglichkeiten.

Frank­reich gehört – neben Ita­lien und Spa­nien – mit rund einer Mil­lion Hektar zu den größ­ten Wein­an­bau­län­dern der Welt. Es ist das Land der teu­ren Spit­zen­weine, aber auch das Land groß­ar­ti­ger kuli­na­ri­scher Genüsse. Aus Frank­reich kom­men Reb­sor­ten wie der Bur­gun­der, der Caber­net Sau­vi­gnon oder der Char­don­nay, die den Wein­bau in vie­len Tei­len der Welt ent­schei­dend geprägt haben.

In Frank­reich lässt sich eine Wein­reise güns­tig gestal­ten. Man fährt mit dem Bus ins Elsass, nimmt ein 3‑S­terne-Hotel, isst Flamm­ku­chen und trinkt ein paar Schop­pen Ries­ling oder Gewürz­tra­mi­ner.  In Orten wie Rique­wihr oder Ribe­au­villé wird man in der Sai­son mög­li­cher­weise auf sehr viele Tou­ris­ten treffen.

Es geht aber auch anders. Man fliegt nach Bor­deaux und besucht auf einer mehr­tä­gi­gen Tour einige der berühm­ten Pre­mier Cru Wein­gü­ter – z.B. Cha­teau Mar­gaux, Cha­teau Latour oder Mou­ton Roth­schild. Die fünf Pre­mier Cru Wein­gü­ter nahe Bor­deaux sind die Spit­zen­gruppe des seit 1855 bestehen­den Grand Cru Sys­tems. Diese Tour, die auch zum berühm­ten Cha­teau Yquem in Sau­t­er­nes führt, ist aller­dings nichts für den schma­len Geldbeutel.

https://www.vingouri.de/project/die-premier-cru-weingueter-von-bordeaux/

 

 

Wein­rei­sen öff­nen Per­spek­ti­ven auch in frem­den Kulturen

Man­cher mag es kaum glau­ben. Auch in meh­re­ren in isla­misch gepräg­ten Län­dern außer­halb Euro­pas wird Wein ange­baut. Dem­entspre­chend sind auch hier Wein­rei­sen mög­lich.  Hier­bei sehen wir ein­mal von der Tür­kei ab, die teil­weise zu Europa gehört und viel Wein pro­du­ziert.  Es bleibt abzu­war­ten, wie sich die zuneh­mende isla­mi­sche Ori­en­tie­rung der Tür­kei auf die Wein­wirt­schaft auswirkt.

 

Einen bedeu­ten­den Wein­bau hat Marokko im Nor­den des Lan­des, in den Regio­nen Meknès und Bens­li­mane. Die Tra­di­tion des Wein­baus reicht über mehr als 2.000 Jahre bis in die Zeit der Phö­ni­zier zurück. Heute wird in Marokko Wein auf ca. 8.000 ha ange­baut. Das ist zwar weni­ger als noch vor 60Jahren, aber immer­hin mehr als die deut­sche Wein­re­gion Fran­ken. Marokko hat in der Wein­wirt­schaft eine straffe Orga­ni­sa­tion mit Appel­la­tio­nen und hohe Qua­li­täts­stan­dards. Es wird sowohl Weiß­wein als auch Rot­wein angebaut.

 

Auf der Reise nach Osten kom­men wir in ein Land, das zwar nicht über­wie­gend mus­li­misch geprägt ist; das aber die wenigs­ten als Ziel für eine Wein­reise auf dem Schirm haben: Indien.  Erst in der 2. Hälfte des 20. Jahr­hun­derts konn­ten hier die reli­giös beding­ten Vor­be­halte gegen Alko­hol über­wun­den wer­den. Nun hat sich in den letz­ten Jah­ren erfolg­reich Wein­bau eta­bliert. Die Anbau­flä­che ent­spricht in etwa der in Deutsch­land (100.000 ha). Ein gro­ßer Teil der Weine wird nach Asien exportiert.

 

Zen­trum des Wein­an­baus sind die Regio­nen um Mum­bai (frü­her Bom­bay) sowie die süd­west­lich gele­ge­nen Regio­nen um Pune und Akluj. Nord­öst­lich von Mum­bai fin­det sich Wein­bau in der Region um Nashik. Das Klima in die­sen Regio­nen ist heiß, wes­we­gen vor allem Rot­wein gut wächst. Es kann zwei Mal im Jahr geern­tet wer­den, was einige Win­zer aber nicht tun, um die Qua­li­tät zu steigern.

 

Eine Wein­reise durch Indien führt natür­lich vor allem in die äußerst abwechs­lungs­rei­che Küche des Lan­des ein. Hier hat jede Region einen völ­lig ande­ren Cha­rak­ter. Die rie­sige Aus­wahl an Spei­sen und Gewür­zen ist beein­dru­ckend. Wein wird natür­lich vor allem danach aus­ge­wählt, wie er zu jewei­li­gen Küche passt. Die Inder sind sehr gast­freund­lich, sodass es Freude berei­tet, auch ein­mal bei einer Fami­lie zu einem Koch­kurs ein­ge­la­den zu sein.

Hier unsere Emp­feh­lung bei Inter­esse an einer Wein­reise nach Indien

https://www.vingouri.de/project/wein-und-kulinarik-in-indien/

 

27.12.2019

Autor: Prof. Dr. Peter Voigt

Wir freuen uns über Fra­gen oder Kom­men­tare: peter.voigt@vingouri.de