SchwarzÂach Beach
Neuer BadeÂstrand im fränÂkiÂschen WeinÂland geplant
FranÂken ist reich an Natur, aber arm an WasÂser. Sicher, der Main fließt von OberÂfranÂken durch das WeinÂland und den SpesÂsart zum Rhein. Doch mit steÂhenÂden GewäsÂsern wie z.B. BadeÂseen sieht es schlecht aus. Darum wurde im südÂliÂchen MitÂtelÂfranÂken der BromÂbÂachÂsee angeÂlegt, gespeist mit WasÂser, das von Süden herÂaufÂgeÂpumpt wird. In der Region um den Main wird man jedoch kaum ein GewäsÂser finÂden, an desÂsen Ufer man sich sonÂnen und auf desÂsen WelÂlen man die Segel setÂzen kann. Doch daran soll sich bald etwas ändern.
Gute VerÂkehrsÂanÂbinÂdung
Die MarktÂgeÂmeinde SchwarzÂach liegt am SchnittÂpunkt einiÂger gut befahÂreÂner StraÂßen. An der A 3 von NürnÂberg nach WürzÂburg weist ein Schild auf die Abtei MünsÂterÂschwarzÂach hin. Die B 22 von WürzÂburg nach BamÂberg berührt die Gemeinde im Süden, und die StaatsÂstraße von KitÂzinÂgen nach VolÂkach bieÂtet einen Blick auf die BeneÂdikÂtiÂnerÂabÂtei mit ihren vier masÂsiÂgen TürÂmen. Dort grüßt den AutoÂfahÂrer auch ein Schild, das sich mehr oder weniÂger kreaÂtive TouÂrisÂmusÂwerÂber ausÂgeÂdacht haben. „Schwarz…ach…da muss ich hin“ ist dort zu lesen. AngeÂsichts der düsÂter wirÂkenÂden grauen Abtei mit ihren schwarÂzen Dächern und ihren enorÂmen DimenÂsioÂnen kommt so manÂchem ReiÂsenÂden eher ein „Ach Du lieÂber Gott“ in den Sinn. Muss ich da wirkÂlich hin?
Der neue BürÂgerÂmeisÂter von SchwarzÂach hat die ZeiÂchen der Zeit erkannt. Er beaufÂtragte StuÂdenÂten der HochÂschule MünÂchen, FakulÂtät für TouÂrisÂmus, eine StuÂdie über die touÂrisÂtiÂschen MögÂlichÂkeiÂten von SchwarzÂach a. Main zu erstelÂlen. Die StuÂdenÂtinÂnen und StuÂdenÂten stellÂten – unter AnleiÂtung eines ProÂfesÂsors – wie immer alles auf den Kopf und entÂwiÂckelÂten einige Ideen, die der Gemeinde SchwarzÂach einen QuanÂtenÂsprung im TouÂrisÂmus bescheÂren könnten.
BagÂgerÂseen förÂdern den Tourismus
SüdÂlich der Gemeinde, am Rande des OrtsÂteils HörbÂlach, befinÂdet sich ein Gebiet von sieÂben BagÂgerÂseen. Der größte davon besitzt eine FläÂche von immerÂhin 17 Hektar. Da die NutÂzung als BagÂgerÂsee bereits ausÂgeÂlauÂfen ist, tumÂmeln sich an schöÂnen SomÂmerÂtaÂgen schon so manÂche BadeÂgäste am noch etwas ungeÂpflegÂten kleiÂnen SandÂstrand. Auch das eine oder andere kleine SegelÂboot oder SurfÂbrett ist zu sehen. Die Idee ist, dieÂsen Strand zu einer BadeÂeinÂrichÂtung (um „In“ zu sein muss man sagen „Beach LocaÂtion“) auszubauen.
Doch beim Baden soll es nicht bleiÂben. Es soll die MögÂlichÂkeit geben, am Strand große Feste zu feiÂern. Dazu muss bei der SandÂquaÂliÂtät natürÂlich nachÂgeÂholÂfen werÂden. Und da in DeutschÂland ja das WetÂter beim FeiÂern oft einen Strich durch die RechÂnung macht, soll eine Halle aus Glas gebaut werÂden, in der 365 Tage im Jahr mit Sonne und unter PalÂmen gutes Essen und gute Getränke genosÂsen werÂden könÂnen: vom feiÂnen FranÂkenÂwein bis hin zu exoÂtiÂschen Drinks, die an der Bar gemixt werden.
Feste feiÂern könnÂten dort die EinÂwohÂner der UmgeÂbung, ob mit ihren FamiÂlien oder ihren VerÂeiÂnen. Doch auch FirÂmen jeder Größe, von denen es im Umkreis von 50 km genüÂgend gibt, könnÂten dort „Events“ verÂanÂstalÂten. Gedacht ist an eine KapaÂziÂtät von bis zu 500 PerÂsoÂnen. Die werÂden – wie woanÂders auch – mit BusÂsen herÂanÂgeÂfahÂren und nach dem Event wieÂder nach Hause gebracht. ParkÂplätze für 10 oder 20 Busse sind kein ProÂblem. Und wenn eine Feier mal etwas laut und lusÂtig wird – der Abstand zum nächsÂten bewohnÂten Haus ist groß genug. Eine „Event-LocaÂtion“ soll also entÂsteÂhen wie sie in der weiÂten UmgeÂbung ihresÂgleiÂchen sucht. Wer seine Gäste im Sand feiÂern lasÂsen möchte, kann das ebenso tun wie eine Firma, die ihre ProÂdukte im Sand präÂsenÂtieÂren möchte. Der Strand am Main bei WürzÂburg ist übriÂgens keine KonÂkurÂrenz, denn der ist nur bei schöÂnem WetÂter zu benutzen.
TrendÂsport Beachvolleyball
Doch es soll nicht nur gefeiÂert soll am HörbÂlaÂcher See. Ebenso wichÂtig ist der Sport, und hier ist an die TrendÂsportÂart Beach VolÂleyÂball gedacht. Die siegÂreiÂchen deutÂschen OlymÂpiaÂdaÂmen von Rio haben dieÂsem Sport zu einem enorÂmen Zuwachs an PopuÂlaÂriÂtät verÂholÂfen. Beach VolÂleyÂball soll künfÂtig nicht nur am Strand von SchwarzÂach gespielt werÂden, sonÂdern auch in der geplanÂten Halle. Hier wird hochÂwerÂtiÂger Sand aufÂgeÂschütÂtet, sodass das ganze Jahr gespielt werÂden kann. Ein SpielÂplatz kann gegen Gebühr für einen Abend gemieÂtet werÂden. Da kann man zweit ebenso spieÂlen wie mit vier oder acht FreunÂden. Man darf gespannt sein, aus welÂcher EntÂferÂnung die SportÂfreunÂdinÂnen und SportsÂfreunde komÂmen werÂden. VielÂleicht komÂmen sogar einÂmal ein paar BeneÂdikÂtiÂner zum Beach VolÂleyÂball vorbei.
Peter Voigt