Wein und WeinÂreiÂsen in Franken
WeinÂreise FranÂken – Das WeinÂland in seiÂner VielÂfalt entdecken
FränÂkiÂsches WeinÂland in seiÂner VielÂfalt entdecken
„Selbst der beste Wein schmeckt noch einÂmal so gut, wenn man das Land kennt, wo er gewachÂsen ist“. Nach dieÂsem Motto haben sich WinÂzer zu GastÂgeÂbern entÂwiÂckelt, die Sie auf WeinÂreiÂsen in FranÂken willÂkomÂmen heiÂßen und Ihnen mit Freude ihre perÂsönÂliÂche Art, FranÂkenÂwein zu machen näher brinÂgen. Die ganze VielÂfalt der WeinÂstile erleÂben Sie in den überÂbeÂtriebÂliÂchen VinoÂtheÂken. In anspreÂchenÂdem AmbiÂente erhalÂten Sie einen ÃœberÂblick über die örtÂliÂchen WinÂzer und ihre Weine. So könÂnen Sie in Ruhe die verÂschieÂdeÂnen TropÂfen verÂkosÂten und anschlieÂßend einen WinÂzer besuÂchen, desÂsen Wein Ihnen zusagt. Jede VinoÂthek ist ein WeinÂerlebÂnis und WeinÂgeÂnuss eigeÂner Art.
InsÂbeÂsonÂdere die ArchiÂtekÂtur verÂschieÂdeÂner neuer VinoÂtheÂken setzt marÂkante Akzente. Ein WeinÂerlebÂnis der besonÂdeÂren Art sind die VinoÂtheÂken in IphoÂfen, SomÂmerÂach (WinÂzer SomÂmerÂach) oder EibelÂstadt. Doch auch so manÂches WeinÂgut hat eine VinoÂthek gebaut, die durch mutige ArchiÂtekÂtur geprägt ist. Nur als BeiÂspiele seien genannt das WeinÂgut WirÂsching in IphoÂfen, das WeinÂgut BrennÂfleck in SulzÂfeld oder das WeinÂgut am Stein in WürzÂburg. Ein besonÂdeÂres BeiÂspiel gelunÂgeÂner ArchiÂtekÂtur ist auch die VinoÂthek der WinÂzerÂgeÂnosÂsenÂschaft SomÂmerÂach („WinÂzer SomÂmerÂach“). Es sind Orte, die eine WeinÂreise durch FranÂken sehr bereiÂchern könnÂten. Und fränÂkiÂsche WeinÂgüÂter sind heute oft Betriebe, die TraÂdiÂtion und Moderne in geraÂdezu senÂsaÂtioÂnelÂler Weise verbinden.
Die fränÂkiÂsche Küche – es gibt kaum eine besÂsere in Deutschland
Wein gehört zu einem genussÂbeÂtonÂten Leben – und besonÂders zu einem guten Essen. Er macht eine MahlÂzeit zu einem perÂfekÂten GeschmacksÂerÂlebÂnis. Die fränÂkiÂsche Küche hat sich ganz auf die regioÂnale HerÂkunft ihrer ProÂdukte besonÂnen und bringt so den volÂlen Geschmack auf den TelÂler. HöchsÂter Anspruch macht Fisch- und WurstÂspeÂziaÂliÂtäÂten, friÂsches Obst und Gemüse, Eier und Käse, MarÂmeÂlaÂden, Liköre oder WhisÂkey und sogar PraÂliÂnen zu unverÂwechÂselÂbaÂren DeliÂkaÂtesÂsen. NatürÂlich muss man schon ein wenig suchen, um das Beste der fränÂkiÂschen Küche zu finÂden. FranÂkenÂwein korÂreÂsponÂdiert jedenÂfalls gut zu vieÂlen herzÂhafÂten Speisen.
FranÂken ist poliÂtisch geglieÂdert in Ober‑, MitÂtel- und UnterÂfranÂken. Viel wichÂtiÂger ist aber die kulÂtuÂrelle-kuliÂnaÂriÂsche GlieÂdeÂrung in BierÂfranÂken (Ober- und MitÂtelÂfranÂken) und WeinfranÂken (MitÂtel- und UnterÂfranÂken). An der Grenze zwiÂschen Bier- und WeinfranÂken – südÂöstÂlich des WeinÂlanÂdes – liegt der AischÂgrund. Dort werÂden KarpÂfen gezüchÂtet, die nicht wenige für die besÂten der Welt halÂten. Zu einem KarpÂfen – ob blau oder gebaÂcken – passt am besÂten ein SilÂvaÂner. Es wurde auch schon angeÂregt, die AischÂgrünÂder KarpÂfenÂweiÂher als WeltÂkulÂturÂerbe der UNESCO einÂzuÂstuÂfen. Eine WeinÂreise FranÂken sollte auch diese Region beinhalten.
WeinÂfeste – die besonÂdere Art von Weinerlebnis
HöheÂpunkte der gepflegÂten und geselÂliÂgen WeinÂkulÂtur sind die WeinÂfeste in den verÂschieÂdeÂnen idylÂliÂschen OrtÂschafÂten. Vor allem die mitÂtelÂalÂterÂliÂchen DörÂfer und StädtÂchen wie z.B. SulzÂfeld, SomÂmerÂhauÂsen oder MainÂbernÂheim haben ihre baroÂcken BauÂwerke und alten FachÂwerkÂhäuÂser wunÂderÂbar erhalÂten. Die lieÂbeÂvoll und oft aufÂwänÂdig restauÂrierÂten Gebäude schlaÂgen in gekonnÂter KomÂbiÂnaÂtion mit moderÂner ArchiÂtekÂtur eine BrüÂcke zwiÂschen den EpoÂchen und BauÂstiÂlen. Was die HotelÂleÂrie betrifft, so muss man ehrÂliÂcherÂweise sagen: auf WeinÂreiÂsen durch FranÂken ist es nicht ganz leicht, in einem der gemütÂliÂchen StädtÂchen und DörÂfer bei einem WeinÂfest ein ZimÂmer zu bekomÂmen. Doch eine orgaÂniÂsierte WeinÂreise FranÂken oder der BusÂshutÂtle eines WeinÂguts helÂfen dabei. Immer mehr MenÂschen entÂdeÂcken auch das WohnÂmoÂbil als eine gute Lösung, einen Ort zu besuÂchen und ein paar GläsÂchen des FranÂkenÂweins zu trinÂken. Die Zahl guter StellÂplätze nimmt zu. Und so manÂches WeinÂgut plant derÂzeit, neue UnterÂkünfte für die zunehÂmende NachÂfrage nach WeinÂreiÂsen einzurichten.
Wer sich für WeinÂfeste interÂesÂsiert, kann den WeinÂfestÂkaÂlenÂder 2018 anforÂdern bei der „FränÂkiÂsches WeinÂland TouÂrisÂmus GmbH“, www.fraenkisches-weinland.de in WürzÂburg. Die meisÂten WeinÂorte verÂanÂstalÂten minÂdesÂtens einÂmal jährÂlich ein WeinÂfest. Auch fast jedes große WeinÂgut hat ein eigeÂnes Fest, das oft „HofÂfest“ oder „HofÂschopÂpenÂfest“ heißt. In den VinoÂtheÂken im WeinÂgut werÂden dann die Weine präÂsenÂtiert, auf die der jeweiÂlige WinÂzer stolz ist.
Die Region FranÂken und der Frankenwein
Das fränÂkiÂsche WeinÂland liegt im NordÂwesÂten FranÂkens, zum größÂten Teil an den Ufern des Mains. Mit etwas über 6.000 Hektar AnbauÂfläÂche ist es eines der mittÂleÂren WeinÂbauÂgeÂbiete DeutschÂlands. Der weitÂaus größte Teil der RebÂfläÂchen befinÂdet sich im RegieÂrungsÂbeÂzirk UnterÂfranÂken. Auch MitÂtelÂfranÂken hat einen nenÂnensÂwerÂten Teil des WeinÂbauÂgeÂbieÂtes an den HänÂgen des SteiÂgerÂwalÂdes und der FranÂkenÂhöhe, im AischÂgrund sowie im TauÂberÂtal. Die WeinÂreÂgion TauÂberÂtal reicht bis nach Baden-WürtÂtemÂberg hinÂein. BeworÂben wird die WeinÂreÂgion von der OrgaÂniÂsaÂtion „LiebÂliÂches TauÂberÂtal“, der wichÂtigste WeinÂort ist RötÂtinÂgen. FränÂkiÂsche WeinÂgüÂter lieÂgen auch in OberÂfranÂken im MainÂtal westÂlich von BamÂberg sowie in der Stadt BamÂberg. Eine WeinÂreise FranÂken sollte also nicht nur dem Main folÂgen – auch wenn beiÂderÂseits seiÂner Ufer die WeinÂlaÂgen lieÂgen, die zu den besÂten im WeinÂland von FranÂken zähÂlen: von der MainÂschleife entÂlang des MainÂdreiÂecks bis Würzburg.
WeinÂbau – eine Geschichte von JahrÂtauÂsenÂden. Auch in Franken.
Der WeinÂbau in FranÂken geht bis in das 8 .JahrÂhunÂdert n.Chr. zurück. HamÂmelÂburg ist bekannt als die älteste WeinÂstadt FranÂkens. Dies belegt eine SchenÂkungsÂurÂkunde von Karl dem GroÂßen aus dem Jahr 777. Vor allem KlösÂter bauÂten damals Reben zur HerÂstelÂlung von MessÂwein an. Im MitÂtelÂalÂter wuchs die AnbauÂfläÂche für FranÂkenÂwein auf fast 100.000 ha an, etwa so viel wie die gesamte heuÂtige RebÂfläÂche DeutschÂlands. FranÂken war damals das größte AnbauÂgeÂbiet des HeiÂliÂgen RömiÂschen ReiÂches DeutÂscher Nation nördÂlich der Alpen. Die AnbauÂfläÂche überÂtraf die der WeinÂreÂgioÂnen an Rhein und Mosel bei weiÂtem. Ist das Thema „WeinÂreiÂsen“ vielÂleicht viel älter als wir glauben?
Das MainÂvierÂeck – Der Untermain
Wir greiÂfen das StichÂwort „Rhein“ auf und nähern uns auf unseÂrer WeinÂreise FranÂken der WeinÂreÂgion am Main flussÂaufÂwärts, sodass wir den SpesÂsart durchÂqueÂren und an das MainÂvierÂeck gelanÂgen. Am bayeÂriÂschen UnterÂmain, am westÂliÂchen Rand des MainÂvierÂecks, sind die kliÂmaÂtiÂschen und geoÂloÂgiÂschen BedinÂgunÂgen besonÂders geeigÂnet für den Anbau von RotÂwein. Auf den hier vorÂhanÂdeÂnen BuntÂsandÂsteinÂböÂden werÂden desÂhalb seit JahÂren vor allem BurÂgunÂder, insÂbeÂsonÂdere SpätÂburÂgunÂder von oft hoher QuaÂliÂtät angeÂbaut. Die wichÂtigsÂten OrtÂschafÂten sind BürgÂstadt, GroßÂheuÂbach und KlinÂgenÂberg am Main. Das fränÂkiÂsche RotÂwein-AnbauÂgeÂbiet zwiÂschen GroßÂwallÂstadt und BürgÂstadt ist seit dem Jahr 1990 durch den rund 55 KiloÂmeÂter lanÂgen FränÂkiÂschen RotÂwein-WanÂderÂweg erschlosÂsen. Unter den WeinÂreÂgioÂnen hat sich diese RegioÂnen einen besonÂdeÂren Namen mit hisÂtoÂriÂschem Klang einÂfalÂlen lasÂsen: sie nennt sich „ChurÂfranÂken“.
Das MainÂdreiÂeck
An den teilÂweise steiÂlen WeinÂlaÂgen am MainÂdreiÂeck werÂden WeißÂweine angeÂbaut, die zu den besÂten der Welt zähÂlen. WeinÂkriÂtiÂker behaupÂten, dass diese Gegend die einÂzige DeutschÂlands sei, wo der SilÂvaÂner besÂsere ErgebÂnisse herÂvorÂbringe als der RiesÂling, die „KöniÂgin der TrauÂben“. Wie auch immer. Wenn es zutrifft, dass ein Land und eine RebÂsorte zusamÂmen gehöÂren, dann ist fränÂkiÂsches WeinÂland einÂdeuÂtig das Land des SilÂvaÂners. Eine WeinÂreise FranÂken ohne VerÂkosÂtung des SilÂvaÂners wäre eine halbe Sache.
AproÂpos „SteilÂlage“: über viele Jahre galt es für WinÂzer als besonÂders erstreÂbensÂwert, eine SteilÂlage zu besitÂzen. Der Begriff wurde und wird als MerkÂmal für besonÂdere QuaÂliÂtät verÂwenÂdet. Doch die BeliebtÂheit der SteilÂlaÂgen nimmt ab. Der KliÂmaÂwanÂdel bewirkt, dass die SonÂnenÂeinÂstrahÂlung an SteilÂlaÂgen zum Teil zu intenÂsiv ist. Starke RegenÂfälle könÂnen die SteilÂlage abspüÂlen. AußerÂdem sind SteilÂlaÂgen mit MaschiÂnen schwer und aufÂwänÂdig zu bewirtÂschafÂten. Es ist viel HandÂarÂbeit nötig, und die ist eben teuer.
PrakÂtisch in allen Orten am MainÂdreiÂeck wird Wein angeÂbaut – oft sind es kleine WeinÂgüÂter, die zum Teil durchÂaus Weine von sehr guter QuaÂliÂtät herÂstelÂlen. Hier wurde vor über 350 JahÂren wohl auch der erste SilÂvaÂner FranÂkens gepflanzt. In einer Urkunde ist der VerÂkauf von 25 „ÖsterÂreiÂcher FechÂser“, einem SynÂonym für SilÂvaÂner, an einen BauÂern in OberÂeiÂsenÂheim, damals gehöÂrig zur GrafÂschaft CasÂtell, belegt. Diese KaufÂurÂkunde von 1659 – der älteste schriftÂliÂche NachÂweis des SilÂvaÂners in FranÂken – liegt im CasÂtelÂler Archiv. Die Geschichte des SilÂvaÂners ist eine ErfolgsÂgeÂschichte einer RebÂsorte, wie sie im WeinÂbau selÂten ist.
WichÂtige Orte, die wir auf einer WeinÂreise FranÂken am MainÂdreiÂeck durchÂqueÂren, sind unter andeÂrem KarlÂstadt, WürzÂburg, ThünÂgersÂheim, RandÂerÂsaÂcker, SomÂmerÂhauÂsen, FriÂckenÂhauÂsen, SulzÂfeld, SomÂmerÂach, EschernÂdorf, NordÂheim und VolÂkach. EschernÂdorf liegt an der MainÂschleife, einer ganz besonÂdeÂren Laune der Natur. Die MainÂschleife bilÂdet fast eine Insel, und der WeinÂort SomÂmerÂach beanÂsprucht für sich, auf einer „WeinÂinÂsel“ zu lieÂgen. Ein Kanal trägt zur InselÂlage bei. Eine Reise durch fränÂkiÂsches WeinÂland darf diese WeinÂreÂgion keiÂnesÂfalls auslassen.
WürzÂburg
WürzÂburg ist ein InbeÂgriff für WeltÂerbe und WeinÂgeÂnuss. Es ist eine völÂlig einÂmaÂlige Mischung aus KulÂtur und AtmoÂsphäre. „WeltÂerbe und WeinÂfeste, Pop und Barock, AvantÂgarde und TraÂdiÂtion, WisÂsenÂschaft und FeiÂerÂlaune“- so bringt die Stadt WürzÂburg ihre VorÂzüge auf den Punkt. Seit 1981 gehört die berühmte ResiÂdenz in WürzÂburg zum UNESCO WeltÂkulÂturÂerbe. Neben BalÂthaÂsar NeuÂmann haben auch TilÂman RieÂmenÂschneiÂder und WaltÂher von der VogelÂweide in der Geschichte der Stadt WürzÂburg einen fesÂten Platz. FranÂkenÂwein und WeinÂbau, wie auch die zahlÂreiÂchen WeinÂfeste und WeinÂstuÂben sind hier AusÂdruck für fränÂkiÂsches Wesen und fränÂkiÂsche LebensÂfreude. Neben KulÂturÂevents wie MozartÂfest oder BachÂtaÂgen ist WürzÂburg auch eine jugendÂliÂche Stadt mit rund 30.000 Studierenden.
Die ResiÂdenz ist BalÂthaÂsar NeuÂmanns PrachtÂbau. Sie zählt zu den HauptÂwerÂken des südÂdeutÂschen Barock und steht in einer Reihe mit SchönÂbrunn in Wien oder Schloss VerÂsailles. Berühmt ist die WürzÂburÂger ResiÂdenz u.a. für das größte zusamÂmenÂhänÂgende DeckenÂfresco der Welt, das der VeneÂziaÂner TieÂpolo im TrepÂpenÂhaus gemalt hat.
WeiÂtere SehensÂwürÂdigÂkeiÂten sind in WürzÂburg die FesÂtung MariÂenÂberg, die Alte MainÂbrüÂcke, der Dom St. Kilian, die NeuÂmünsÂterÂkirÂche und der MarktÂplatz mit der Marienkapelle.
Wein in WürzÂburg und seiÂner Umgebung
In und um WürzÂburg herum lieÂgen auch WeinÂberge, die zu den BesÂten in FranÂken zähÂlen – allen voran der bekannte WürzÂburÂger Stein. WeniÂger bekannt ist die „Innere Leiste“ unterÂhalb der FesÂtung. Doch auch PfafÂfenÂberg oder AbtsÂleite seien erwähnt. Keine andere GroßÂstadt hat eine solÂche Nähe zur WeinÂreÂgion wie Würzburg.
In der UmgeÂbung von WürzÂburg gibt es so manÂches, was bei der PlaÂnung einer WeinÂreise FranÂken nicht überÂseÂhen werÂden sollte, so z.B. die WeinÂberge bei RandÂerÂsaÂcker (RandÂerÂsaÂckeÂrer Ewig Leben oder RandÂerÂsaÂckeÂrer TeuÂfelsÂkelÂler). Der RandÂerÂsaÂckeÂrer TeuÂfelsÂkelÂler, ein sehr steiÂler heiÂßer PrallÂhang, hat seiÂnen Namen von den GebrüÂdern TeuÂfel. Sie waren im 14. JahrÂhunÂdert großÂzüÂgige ZustifÂter des BürÂgerÂspiÂtals. MainÂabÂwärts finÂdet man die GroßÂlage ThünÂgersÂheiÂmer ScharÂlachÂberg. GroßÂlage und „Große Lage“ sind übriÂgens nicht zu verÂwechÂseln. Sie sind im HinÂblick auf die QuaÂliÂtät eher GegenÂsätze. In GroßÂlaÂgen wachÂsen Weine, die zu einem erhebÂliÂchen Teil von WinÂzerÂgeÂnosÂsenÂschafÂten über den LebensÂmitÂtelÂeinÂzelÂhanÂdel zu günsÂtiÂgen PreiÂsen verÂmarkÂtet werden.
Die SpiÂtäÂler und der Wein
Auf einer WeinÂreise FranÂken führt also kaum ein Weg an WürzÂburg vorÂbei. Dort trifft der Gast fast zwangsÂläuÂfig auf die größÂten WeinÂgüÂter im fränÂkiÂschen WeinÂland, ja sogar in DeutschÂland. Sie traÂgen das Wort „SpiÂtal“ im Namen. DaneÂben darf natürÂlich der StaatÂliÂche HofÂkelÂler in WürzÂburg nicht verÂgesÂsen werÂden, der auch zu dieÂser SpitÂzenÂgruppe gehört.
Vor etwa 700 JahÂren stifÂtete der WürzÂburÂger BürÂger JohanÂnes von SteÂren ein AnweÂsen für pfleÂgeÂbeÂdürfÂtige MenÂschen. Seit dem 16. JahrÂhunÂdert wird die StifÂtung „BürÂgerÂspiÂtal zum Hl. Geist“ genannt. Um damals die VerÂsorÂgung der InsasÂsen – vor allem mit TrinkÂwasÂser – zu sichern, wurÂden dem Haus auch WeinÂberge überÂlasÂsen. Um das WasÂser genießÂbar zu machen wurde ihm FranÂkenÂwein zugeÂsetzt. Noch heute werÂden hier über 900 SenioÂren betreut. Es finÂden öffentÂliÂche KelÂlerÂfühÂrunÂgen statt, bei denen auch der angebÂlich älteste WeißÂwein der Welt aus dem Jahr 1540 präÂsenÂtiert wird. Auf 120 Hektar RebÂfläÂche werÂden vor allem die klasÂsiÂschen RebÂsorÂten RiesÂling, SilÂvaÂner und SpätÂburÂgunÂder angeÂbaut. Das WeinÂgut BürÂgerÂspiÂtal ist GrünÂdungsÂmitÂglied des VDP, des VerÂbands DeutÂscher PräÂdiÂkatsÂweinÂgüÂter. Ein fränÂkiÂsches WeinÂgut mit groÂßer Tradition.
Vor mehr als 400 JahÂren grünÂdete FürstÂbiÂschof Julius EchÂter die StifÂtung „JuliÂusÂspiÂtal“ für Alte, Kranke und BedürfÂtige. Er überÂeigÂnete der StifÂtung u.a. einen WeinÂberg, der dem SpiÂtal EinÂnahÂmen brinÂgen sollte. DarÂüber hinÂaus wurde der Wein auch hier zur ReiÂniÂgung von WasÂser benöÂtigt. Heute ist das WeinÂgut mit ca. 170 Hektar RebÂfläÂche das zweitÂgrößte WeinÂgut DeutschÂlands. Es ist ebenÂfalls ein VDP-WeinÂgut und bieÂtet eine breite Palette – vom AllÂtagsÂwein bis zum „GroÂßen Gewächs“. Die QuaÂliÂtätsÂstufe „GroÂßes Gewächs“, eine noch nicht sehr alte BezeichÂnung, quaÂliÂfiÂziert Weine aus besonÂders guten Lagen. ÃœbriÂgens verÂfüÂgen die SpiÂtäÂler wie auch so manÂches andere große WeinÂgut über großÂzüÂgige VinoÂtheÂken, in denen die Weine verÂkosÂtet werÂden können.
Der SteiÂgerÂwald
Im SteiÂgerÂwald, speÂziÂell im Gebiet um den SchwanÂberg, werÂden auf Gips-KeuÂper-Böden ebenÂfalls sehr mineÂralÂstoffÂreiÂche Weine proÂduÂziert. Die bedeuÂtendsÂten OrtsÂhafÂten sind IphoÂfen (Lage: Julius-EchÂter-Berg), RödelÂsee (RödelÂseer KüchenÂmeisÂter) und CasÂtell (CasÂtelÂler SchlossÂberg). WeiÂtere bekannte WeinÂbauÂorte und WeinÂlaÂgen im SteiÂgerÂwald oder am Rande des SteiÂgerÂwalÂdes sind AbtsÂwind (AbtsÂwinÂder AltenÂberg), OberÂschwarzÂach (HandÂthaÂler StollÂberg), IppesÂheim (IppesÂheiÂmer HerrÂschaftsÂberg), HütÂtenÂheim (HütÂtenÂheiÂmer TanÂnenÂberg), Zell am EbersÂberg (ZelÂler SchlossÂberg) und Sand am Main (SanÂder HimÂmelsÂbühl). Der eine oder andere Ort, der hier nicht erwähnt ist, möge es uns nachÂseÂhen. Auch mit RotÂweiÂnen verÂsucht FranÂken am SchwanÂberg zu punkÂten. Der Ort WieÂsenÂbronn auf der NordÂseite des SchwanÂbergs nennt sich „RotÂweinÂinÂsel“. Dort werÂden herÂvorÂraÂgende RotÂweine gekeltert.
Bei einer WeinÂreise FranÂken werÂden Sie auch auf den „NaturÂpark SteiÂgerÂwald“ stoÂßen. Dies ist ein sehr weit gefassÂtes Gebiet, das sich von BamÂberg im Osten bis vor die Tore von GerolzÂhoÂfen und KitÂzinÂgen im WesÂten und vom Main im NorÂden bis nach Bad WindsÂheim im Süden erstreckt. Nicht finÂden werÂden Sie auf WeinÂreiÂsen durch FranÂken allerÂdings den ursprüngÂlich geplanÂten NatioÂnalÂpark im NorÂden der Region. DieÂses ProÂjekt wurde von der bayeÂriÂschen StaatsÂreÂgieÂrung auf BetreiÂben der WaldÂbeÂsitÂzer und der HolzÂwirtÂschaft wieÂder eingestellt.
Der NaturÂpark SteiÂgerÂwald erstreckt sich im SüdÂosÂten auch über die Aisch hinÂaus in den FranÂkenÂjura – obgleich das AischÂtal eigentÂlich die Grenze zwiÂschen den beiÂden mitÂtelÂgeÂbirgsÂähnÂliÂchen RegioÂnen darÂstellt. Wen seine WeinÂreise in FranÂken in diese Gegend führt, der sollte – in den MonaÂten mit „R“ – den AischÂgrünÂder KarpÂfen keiÂnesÂfalls ausÂlasÂsen. Ende August wird er in den meisÂten LokaÂlen schon angeÂboÂten. Er zählt zu den besÂten SüßÂwasÂserÂfiÂschen EuroÂpas, ist darÂüber hinÂaus gesund und wird durchÂweg ökoÂloÂgisch aufÂgeÂzoÂgen. Ein KarpÂfen ist immer ein „Bio-Fisch“.
Im obeÂren AischÂtal finÂdet man um IpsÂheim herum die südÂöstÂlichsÂten WeinÂgüÂter FranÂkens. Es mögen nicht die berühmÂtesÂten WeinÂlaÂgen für FranÂkenÂwein sein, aber die LandÂschaft ist von einer besonÂdeÂren Weite und SchönÂheit, die südÂeuÂroÂpäÂisch anmuÂtet. Es lohnt sich daher, diese Gegend auf WeinÂreiÂsen durch FranÂken zu besuÂchen. Auch hier werÂden SilÂvaÂner, RiesÂlinge oder WeißÂburÂgunÂder angeÂbaut, die durchÂaus Respekt verdienen.
MagiÂsche Orte des Frankenweins
Eine KoopeÂraÂtion mehÂreÂrer regioÂnaÂler OrgaÂniÂsaÂtioÂnen bewerÂtet unter dem Namen „WEIN.SCHÖNER.LAND“ jährÂlich Betriebe, die sich im WeinÂtouÂrisÂmus durch gehoÂbene QuaÂliÂtät ausÂzeichÂnen. Hierzu gehöÂren vor allem natürÂlich WinÂzer und ihre VinoÂtheÂken, RestauÂrants und GastÂhöfe, Hotels und PenÂsioÂnen – und auch Orte im fränÂkiÂschen WeinÂland. So wurÂden Orte von besonÂdeÂrer landÂschaftÂliÂcher SchönÂheit mit dem ZeiÂchen „terÂroir f“ marÂkiert. An all dieÂsen Orten hat der ReiÂsende einen weiÂten Blick über das fränÂkiÂsche WeinÂland. Es lohnt sich, diese Orte auf WeinÂreiÂsen durch FranÂken zu besuÂchen und ihre „magiÂsche WirÂkung“ zu genieÂßen. NäheÂres auf der InterÂnetÂseite der KoopeÂraÂtion unter www.franken-weinland.de . Das Buch „ReiÂsen zum FranÂkenÂwein“ 2018 ist erhältÂlich bei der FränÂkiÂsches WeinÂland TouÂrisÂmus GmbH, TurmÂgasse 11, 97070 WürzÂburg. Dort gibt es auch reichÂlich InforÂmaÂtiÂonsÂmaÂteÂrial zu WeinÂreiÂsen durch fränÂkiÂsches Weinland.
Eine gewisse Magie mag auch der in der Region um BulÂlenÂheim verÂwenÂdete Begriff „WeinÂpaÂraÂdies“ ausÂstrahÂlen. Er stammt von einem WeinÂberg ähnÂliÂchen Namens. Da steht eine „WeinÂpaÂraÂdies Scheune“ in landÂschaftÂlich sehr schöÂner Lage an den HänÂgen des KapelÂlenÂbergs mit weiÂtem Blick in das Tal. Der WeinÂkenÂner oder der Gast auf einer WeinÂreise mag selbst beurÂteiÂlen, ob die hier angeÂbauÂten Weine für ihn das WeinÂpaÂraÂdies des FranÂkenÂweins darÂstelÂlen. UnbeÂstreitÂbar kann die KoopeÂraÂtion „WeinÂpaÂraÂdies“ Erfolge verÂmelÂden – zuminÂdest bei denÂjeÂniÂgen, die mit dem WeinÂpaÂraÂdies auch WeinÂerlebÂnis und WeinÂgeÂnuss verbinden.
FranÂkenÂwein und seine Charakteristik
Durch die BodenÂbeÂschafÂfenÂheit (das „TerÂroir“) und das milde Klima am Main entÂsteÂhen sehr mineÂralÂstoffÂhalÂtige Weine mit würÂziÂgem Geschmack. Der MineÂralÂstoffÂgeÂhalt spielt beim FranÂkenÂwein desÂhalb – anders als in den meisÂten AnbauÂgeÂbieÂten – bei der QuaÂliÂtätsÂprüÂfung ebenÂfalls eine Rolle. Aus dem SilÂvaÂner werÂden neuÂtral-fruchÂtige, erdige Weine erzeugt, die zu den besÂten in Europa gehöÂren. NatürÂlich ist das TerÂroir auch in FranÂken sehr komÂplex. Es macht im Geschmack einen deutÂliÂchen UnterÂschied, ob der Wein auf Gips-KeuÂper-Böden gewachÂsen ist wie am SchwanÂberg, auf MuschelÂkalkÂböÂden wie in der Gegend von VolÂkach oder auf BuntÂsandÂstein wie bei BürgÂstadt. An dieÂsem Ort hat so manÂcher WeinÂberg etwas besonÂders: es wachÂsen SpätÂburÂgunÂder, die sich mit den BesÂten der deutÂschen WeinÂreÂgioÂnen zähÂlen und sich mit den aus andeÂren deutÂschen WeinÂreÂgioÂnen mesÂsen könÂnen. Sicher kann man über GeschmäÂcker streiÂten – auch beim Wein. Aber SpätÂburÂgunÂder ist eben eine Klasse für sich.
Die DomiÂnanz des weniÂger ertragÂreiÂchen und etwas komÂpliÂzierÂten SilÂvaÂners ging allerÂdings über JahrÂzehnte zurück zugunsÂten des viel ertragÂreiÂcheÂren und unkomÂpliÂzierÂten MülÂler-ThurÂgau. WohlÂgeÂsonÂnene WinÂzer nenÂnen den MülÂler-ThurÂgau auch „AllesÂkönÂner“, denn er wächst fast überÂall. Böse ZunÂgen nenÂnen ihn den SünÂdenÂfall im deutÂschen WeinÂbau. Heute bauen ihn manÂche WinÂzer etwas anders aus, sodass er friÂscher und spritÂziÂger schmeckt als in früÂheÂren JahÂren. Sie nenÂnen ihn bisÂweiÂlen auch RivaÂner. DieÂser sollte nicht verÂwechÂselt werÂden mit dem RiesÂlaÂner, einer eher selÂteÂnen KreuÂzung, die man in FranÂken auch findet.
Der BocksÂbeuÂtel – MerkÂmal für TraÂdiÂtion und QuaÂliÂtät beim Frankenwein
Nur wenige WeinÂreÂgioÂnen der Welt haben eine besonÂdere FlaÂschenÂform, die nur ihnen vorÂbeÂhalÂten ist. Der BocksÂbeuÂtel soll für den FranÂkenÂwein im Jahr 1728 einÂgeÂführt worÂden sein. Die Absicht war, den Wein vor HanÂdelsÂmissÂbrauch und FälÂschunÂgen zu schütÂzen. Es war zunächst vor allem ein SilÂvaÂner aus WürzÂburÂger WeinÂberÂgen, der abgeÂfüllt wurde. Heute ist der BocksÂbeuÂtel ein authenÂtiÂsches fränÂkiÂsches MerkÂmal für Weine von gehoÂbeÂner QuaÂliÂtät. Aus dem fränÂkiÂschen WeinÂland ist er nicht wegÂzuÂdenÂken. Heute wird verÂsucht, der marÂkanÂten FlaÂsche eine VerÂjünÂgungsÂkur zu verÂpasÂsen. Er kommt in einer neuen Form auf den Markt. Ein paar Ecken und KanÂten solÂlen ihm ein jugendÂliÂcheÂres Image verÂleiÂhen. Nicht in jedem fränÂkiÂschen WeinÂgut ist man begeisÂtert. Es gibt auch ein paar junge WinÂzer, die in einer KoopeÂraÂtion ganz bewusst auf andere FlaÂschenÂforÂmen als den BocksÂbeuÂtel setzen.
RebÂsorÂten im fränÂkiÂschen Weinland
Rund 80% der RebÂfläÂche des fränÂkiÂschen WeinÂlands ist mit WeißÂwein bepflanzt. Außer MülÂler-ThurÂgau und SilÂvaÂner, deren FläÂche etwa die Hälfte des AnbauÂgeÂbieÂtes ausÂmacht, werÂden BacÂchus, KerÂner, RiesÂling, WeißÂburÂgunÂder und auch GrauÂburÂgunÂder angeÂbaut. Die weiÂßen BurÂgunÂder (WeißÂburÂgunÂder, GrauÂburÂgunÂder und CharÂdonÂnay) erfreuen sich steiÂgenÂder BeliebtÂheit. Auch der SauÂviÂgnon Blanc, im voriÂgen JahrÂhunÂdert noch völÂlig unbeÂkannt in FranÂken, ist inzwiÂschen auf dem VorÂmarsch. Erfolge mit dem Anbau des SauÂviÂgnon Blanc sind nicht zuletzt auch auf den KliÂmaÂwanÂdel zurückÂzuÂfühÂren. Eher auf dem RückÂzug ist hinÂgeÂgen der BacÂchus, der noch auf über 10% der RebÂfläÂche wächst. DieÂser sehr bluÂmige, fruchÂtige BacÂchus wird oft halbÂtroÂcken („feinÂfruchÂtig“) ausÂgeÂbaut. BacÂchus ist eine ZüchÂtung aus SilÂvaÂner + RiesÂling + MülÂler-ThurÂgau. Beim Wein ist eben vieÂles GeschmacksÂsaÂche – wenn nicht sogar alles.
RotÂwein bedeckt fränÂkiÂsches WeinÂland auf knapp 20% der FläÂche. Neben klasÂsiÂschen Reben wie SpätÂburÂgunÂder bauen die WinÂzer Domina, PorÂtuÂgieÂser, SchwarzÂriesÂling, DornÂfelÂder oder Regent an. Regent wird wegen seiÂner PilzÂreÂsisÂtenz auch gern als Bio-Wein präÂsenÂtiert. Nicht zu den roten RebÂsorÂten gehört hinÂgeÂgen der RotÂling, denn dabei hanÂdelt es sich um einen Wein, bei dem rote und weiße TrauÂben gemeinÂsam verÂarÂbeiÂtet werÂden. BisÂweiÂlen wird RotÂling mit Rosé verÂwechÂselt, doch Rose ist schlicht und einÂfach RotÂwein, z.B. aus SpätÂburÂgunÂder, der nur kurz gekelÂtert wurde.
Prof. Dr. Peter Voigt , peter.voigt@vingouri.de